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Mandalorian Season 3 Folge 8 ist ein hübsches Krönchen auf einem ärgerlichen Haufen Nichts

Das große Finale zu einer Aneinanderreihung von Ereignissen.

SPOILER zur letzten Folge der dritten Staffel von Star Wars The Mandalorian

Da ich letzte Woche im Urlaub war, musste die Besprechung der siebten Folge Mandalorian ausbleiben. Und jetzt merke ich zu meiner Überraschung, dass ich gerade schon die letzte Folge der dritten Staffel gesehen habe. Schon an Folge sieben hatte ich nach der chinesischen Wasserfolter, die Episode sechs gewesen ist, nur wenig auszusetzen, auch wenn ich mich schon am nächsten Tag nur noch an eine Sache erinnern konnte: Paz Viszla wird niemals mehr zärtlich den Helm seines Sohnes streicheln.

Ach, und natürlich die zentrale Enthüllung, dass Mandalore längst zur geheimen Basis von Moff Gideon geworden ist. Folge acht fühlt sich nun tatsächlich wie ein Finale an, mit dem Problem, dass wenig, was hiervor kam, all das wirklich rechtfertigt. Ohne Weiteres hätte man die Hälfte von Season 3 weglassen und uns damit eine Menge windiger Drehbucheinfälle ersparen können. Das, was Folge acht lieferte, funktionierte als visuell aufregendes Spektakel. Als dramaturgische Endstation dieses dritten Durchgangs läuft es ein wenig ins Leere, weil es nach so viel Belanglosigkeit und Blödheit ein wenig schwerfällt, für vieles hiervon wirklich Interesse aufzubringen.

Hat Spaß gemacht, Folge acht. Das bedeutet nicht, dass zwischen uns alles gut ist, Star Wars!

Wir lernen nichts Neues über Mandalore oder den Konflikt der Helmchentruppe mit dem Rest der entspannteren Mandalorianer. Und ohne, dass jegliches Konfliktpotenzial ausgeschöpft worden wäre oder eine weitere Entwicklung einzelner Figuren stattgefunden hätte, vereint man sich einfach unter einem gemeinsamen Ziel und hat erst mal keinerlei Probleme mehr miteinander. Anflüge, über die Gefahren und den Nutzen von (Aber-)Glauben zu reflektieren, werden unter einem Berg von Helmen erstickt. Außer der übergeordneten Gut-gegen-Böse-Handlung will Mandalorian keinen tiefgreifenden Gedanken fassen.

Ich denke, am Ende ist es vermutlich besser so. Allein, wenn man seine Lore dermaßen bedeutungsschwanger auflädt, sich verhüllte Gesichter vor Hintergründen mit Tausenden Jahren fiktiver Historie vielsagende Blicke zuwerfen, erwartet man zum Schluss vielleicht doch ein wenig mehr. Oder das bin nur ich. Fakt ist: Das hier fühlte sich über weite Strecken leb- und einfallslos an. Um nichts anderes bemüht, als die Erfüllung von Erwartungen. Zu keinem Moment ging einem über irgendwas – abseits des Mythosaurier-Moments – die Augenbrauen nach oben. Season drei hätte jeder schreiben können, der sich mit Star Wars auskennt und das ist ziemlich traurig.

Aber hey, immerhin haben Folge sieben und acht Spaß gemacht, das kann ich nicht leugnen. So viel sogar, dass ich darüber hinwegsehen konnte, dass die Jetpacks nun plötzlich doch für Flüge in den Orbit reichen, nachdem man in Folge vier mit einem Flugsaurier nicht schritthalten konnte. Selbst das Mirror-Match zwischen Mando und Gideon am Schluss, das tief aus der Marvel-Mottenkiste kommt oder die wirre Motivation von Giancarlo Espositos wohl blassestem Bösewicht, einen Macht-begabten Klon von sich zu entwickeln, konnten mich nicht stören (auch wenn man eigentlich erwartet hatte, dass Grogu irgendeine Rolle bei der Erschaffung von Snoke hätte spielen müssen). So solide fand ich die Action und so ordentlich den eigentlichen Verlauf dieser Folge.

Der Vorhang fällt. An einer Stelle, mit der ich gut leben könnte, wenn es das jetzt gewesen wäre.

Ich mag mich nicht einmal darüber beschweren, dass Staffel drei letztlich wohl nur dazu da war, neu zu zementieren, was das Ende der letzten Season aufgerissen hatte: Das Duo aus Din Djarin und “Din Grogu” ist nun offizell und in Frieden Vater und Sohn. Darin, wie diese Episode zu Ende geht, liegt aber auch ein Versprechen: Mando muss sein Ziehkind ausbilden – sicherlich mit Helm-Ausnahme, wie soll man sonst Grogu-Stofftiere verkaufen? –, und will sich deshalb wieder als Kopfjäger verdingen.

Es sieht also alles danach aus, als ginge es zurück zu den episodischen, in sich abgeschlossenen Aufträgen. Ich bin nicht sicher, ob ich das nach dem schlimm auf die Nase gefallenen Case-of-the-Week, der die sechste Folge war, noch rundherum als freudige Absichtsbekundung oder als Drohung auffassen soll. Aber vielleicht sehen es die Autoren ja ein und lassen mal wen anderes ran, der oder die sich ein paar waghalsige, spannende Geschichten für das schöne Vater-Sohn-Gespann einfallen lässt. Bis dahin: Warten, ob Ahsoka es besser macht, wenn es im August erscheint. Schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden – wollte ich schreiben und hatte kurz vergessen, dass es Boba Fett gab…

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