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Resident Evil Village auf der kleinsten “großen” Konsole der Welt: dem iPhone 15 Pro

Berauschender Blick in die Zukunft.

Ich weiß offen gestanden nicht, wo ich anfangen soll. Mein Core-Gamer-Hirn signalisiert mir eigentlich, dass ich als Erstes auflisten sollte, was mir nicht daran gefällt, wenn ich Resident Evil Village auf dem neuen iPhone 15 Pro Max spiele, das Apple zum Testen unter der Redaktionstür durchgeschoben hat.

Ich solle mich beschweren, dass die das Handy schon ein bisschen warm wird, sagt es da. Meckern soll ich, dass die Bildrate und Frametimes konsistenter sein könnten und dass es eigentlich Pflicht ist, Resi 8 mit einem Controller zu spielen, den man schlecht überall mit sich herumschleppen kann. Mit den riesigen Touch-Kontrollen, die sich über den Screen legen, sei das ja eigentlich kaum spielbar – und mein Hirn hat recht.

Grafisch nicht komplett repräsentativ, denn auf nicht ganz sieben Zoll wirkt das alles sehr viel feiner.

Aber wisst ihr was? Diese Dinge sind nicht das, was mir als Erstes durch den Kopf schießt, wenn ich Resident Evil Village auf dem iPhone sehe und sie sind nicht das, was ich mitnehme, wenn ich das Spiel irgendwann ausmache. Stattdessen bin ich schwer beeindruckt. Davon, einen Titel von diesem Blockbuster-Format auf einem Gerät zu spielen, das buchstäblich in meine Hosentasche passt (und das man dank neuem USB-C-Anschluss auch problemlos an einen Fernseher anschließen kann). Village ist auf iPhone 15 Pro Max klar wiedererkennbar, gut genug spielbar und sogar mit den mehr oder weniger vollen Grafikoptionen vom PC ausgestattet.

Vor allem aber besticht Resident Evil Village auf diesem Gerät als Signal für die Zukunft. Wenn das so weitergeht, sind wir nur wenige Jahre davon entfernt, dass auch oben erwähnte Abstriche Geschichte sind und es nur noch wenig Unterschied macht, ob wir einen Titel auf einer großen Konsole oder eben unserem Smartphone zocken. Wir werden echte Current-Gen-Qualität mit auf diesen Diagonalen vernachlässigbaren Unterschieden mit uns herumschleppen und das ist beeindruckend und verunsichernd zugleich, wenn man sich so an den alten Plattform-Gedanken gewöhnt hat wie unsereiner. Denken wir bald nicht mehr nur in drei Konsolen plus PC? Und wie werden Dinosaurier wie ich das verkraften, wenn das Smartphone, ein Gerät, das ohnehin jeder hat, diesen traditionellen Spielgeräten endgültig den Platz streitig macht?

Gut, dass es vollen Controller Support hat, denn so spielt es sich natürlich nicht so besonders.

Was mich umtreibt, wenn ich das hier sehe, ist fast ausschließlich die geschäftliche Seite und das ist in erster Linie ein großes Lob an das, was die technischen Abteilungen von Apple und Capcom geleistet haben. Der Machbarkeitsnachweis ist erbracht, jetzt ist die Frage, wie man die Leute dazu bekommt, die Spiele eher hier zu kaufen als im PlayStation Store oder auf Steam. Capcoms Antwort hierauf scheint im Preis zu liegen, denn das Spiel startete mit einem satten Rabatt für mehr als faire 16 Euro in den App Store. So könnte man es machen, wenngleich es nicht meine präferierte Wahl wäre.

Ab heute kostet Village nämlich trotzdem wieder 39,99 Euro, was für jemanden wie mich, der ansonsten auch auf Konsole und PC zu Hause ist, schlicht zu viel erscheint. Core-Gamer, die auf ihre stationären Spielestationen, welche auch immer das sein mögen, nicht verzichten wollen und ihre Bibliotheken gerne schlank und beisammen halten, fehlt bislang eine Art Cross-Buy und natürlich noch Cross-Save über mehrere Plattformen hinweg. Das erscheint ein wenig fern aktueller geschäftlicher Realitäten, aber selbst, wenn es nur über Rabatte oder Aufpreise für zusätzliche Editionen liefe, wäre schon viel gewonnen.

Ja, du... ich weiß auch nicht, wie es sein kann, dass das auf einem Smartphone läuft!!!

Insofern: Ich hab’ schon Pferde reiten sehen oder wie auch immer man das sagt. Und wie auch immer die Lösung dann aussieht – es ist spannend zu sehen, mit wie viel Verve sich Apple und Capcom in diese mögliche neue Zukunft lehnen. Konsolen-Gaming auf dem iPhone steht noch am Anfang – aber was für ein Anfang es ist.

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