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Turtle Beach VelocityOne Flightstick im Test - Eine gute Wahl, allerdings mit Einschränkungen

Primär für den Flight Simulator.

Ein gut verarbeiteter Joystick mit vielen Funktionen für den Flight Simulator, aber vergleichsweise übersichtlicher Kompatibilität.

Früher, im vorherigen Jahrtausend, da waren Joysticks noch nicht solche seltenen Exemplare wie heute. Der Markt war größer und es gab auch eine Menge Spiele, die genau darauf ausgelegt waren. In Zeiten, in denen die ganzen Star-Wars-Simulationen, Wing Commander, FreeSpace und Co. erschienen, war mein Joystick an meinem PC gar nicht wegzudenken. Das galt später auch für die Flugzeuge in Battlefield 1942. Noch heute schlummert mein damaliger SideWinder Precision Pro irgendwo. Ob er noch funktioniert? Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher.

Heute wirkt das alles nischiger, wird aber ebenso wenig außer Acht gelassen. Es macht nun einmal wesentlich mehr Spaß, ein Flugzeug im Flight Simulator mit einem Stick oder einem HOTAS zu steuern. Und das kann je nach System schon ordentlich am Geldbeutel knabbern. Turtle Beach dachte sich, dass das auch günstiger geht und hat den VelocityOne Flightstick zur UVP von 129,99 Euro abgeliefert. Wie viel Qualität steckt hinter diesem Preis?

Box & Zubehör: Der VelocityOne Flightstick wird in einer stabilen Verpackung mit stabiler Pappeinlage ausgeliefert, die das Gerät beim Transport gut sichert. Sofern der Paketbote nicht wie wild darauf herum hüpft, sollte also nicht viel passieren. Außerdem findet ihr in der Box noch ein passendes, drei Meter langes USB-Kabel (USB-C zu USB-A), drei Schrauben zur Befestigung an entsprechenden Flugsimulationsständern sowie einen Quick Start Guide.

Verarbeitung: Technisch gesehen ist der VelocityOne Flightstick kein HOTAS, wenngleich er durch seine zwei Hebel Elemente davon zu integrieren versucht, wenn auch in anderer Form, als man es bei HOTAS gewohnt ist. Durch seinen Aufbau eignet sich der Stick jedenfalls sowohl für Links- wie auch für Rechtshänder.

Der VelocityOne Flightstick in seiner ganzen Pracht.

Insgesamt gibt es viele Tasten zum Belegen und Benutzen, oben auf dem Stick ist noch ein OLED-Display integriert und sogar ein Trackpad findet sich darauf. Wie gesagt, der VelocityOne Flightstick bringt eine Menge Funktionen zusammen. Auf beiden Seiten neben dem Stick habt ihr je vier Buttons, zudem jeweils einen Hebel. Bewegt ihr diese Hebel auf 0 beziehungsweise 100 Prozent, wird das noch einmal als Klick gezählt und lässt sich ebenfalls individuell belegen.

Auf dem großen Stick gibt es zwei Buttons, ein Scrollrad, das Touchpad (sowohl Scrollrad als auch Touchpad lassen sich klicken) und noch einmal zwei weitere kleine Sticks. Auf der Vorderseite darf der Trigger beziehungsweise der Feuerknopf (je nachdem, was ihr so spielt) nicht fehlen. Das OLED-Display bedient ihr mithilfe eines Aluminiumrings rund um den Joystick herum. Durchs Drehen bewegt ihr euch durch die einzelnen Menüs und Menüpunkte, links und rechts könnt ihr auch noch klicken und so Eingaben bestätigen oder zurückgehen. Auch die üblichen Xbox-Buttons dürfen nicht fehlen.

Zusammengefasst: Eine Menge möglicher Buttons, 27 programmierbare Tasten, um genau zu sein! Aber gut, für komplexere Flugsimulatoren braucht ihr das natürlich. Angesichts dessen positioniert sich der VeloctiyOne Flightstick als günstigere Alternative zu manchen HOTAS-Systemen. Am Joystick selbst könnt ihr übrigens auch noch die Höhe der Handballenauflage nach Bedarf ändern.

Das Display liefert euch zusätzliche Informationen und lässt euch Einstellungen vornehmen.

Einrichtung: Die Einrichtung des Flightsticks funktioniert sowohl auf PC als auch auf Xbox relativ unkompliziert. Ihr müsst nur über das Display des Geräts den entsprechenden Modus aktivieren, dann schließt ihr den Stick per USB und schon kann's losgehen.

Tasten, Tippgefühl und Performance: Die Tasten haben überwiegend gute Druckpunkte und ihr bekommt so ein gutes Gefühl beim Betätigen der einzelnen Funktionen. Der Joystick selbst könnte für manche ein Problem sein. Er hat Vor- und Nachteile. Einerseits gibt es einen ordentlichen Widerstand, was euch präzises Navigieren im Vergleich zu manch anderen Geräten mit weniger Widerstand ermöglicht.

Auf der anderen Seite wird der Stick dadurch natürlich gerne sehr kräftig in die Mitte zurückgezogen. Ihr müsst also schon auch ein bisschen Kraft aufwenden, um präzise Bewegungen auszuführen und zu halten. Das kann je nach Situation dazu führen, dass ihr doch zu viel Kraft aufwendet. Gerade anfangs ist ein kleiner Gewöhnungsprozess, aber recht schnell habt ihr den Dreh raus.

Der Widerstand zeigt zugleich ein anderes Problem. Im Vergleich dazu ist die Basis des VelocityOne Flightstick zu leicht ausgefallen. Das fällt besonders bei aggressiveren Bewegungen auf, etwa in Flugkampfspielen und weniger im Flight Simulator von Microsoft. Unter Umständen führt das dazu, dass sich die Basis auf der gegenüberliegenden Seite vom Tisch erhebt, wenn ihr nicht auch die andere Hand auf ihr platziert. Es passiert nicht ständig, aber bei hektischeren Bewegungen, wie schnellen Ausweichmanövern, ist es doch wahrscheinlicher.

Für den Widerstand des Sticks ist die Basis etwas zu leicht geraten. Die leuchtenden Farben hier lassen sich übrigens anpassen oder auch ausschalten.

Ändern könnt ihr das, wenn ihr das Gerät mit den drei enthaltenen Schrauben an einer dafür gedachten Vorrichtung beziehungsweise einem Flugsimulationsständer anbringt. Aber die muss man eben erst einmal haben.

Mir persönlich ist das Trackpad über dem Scrollrad ein wenig zu klein geraten. Beim Ausprobieren empfand ich es mehr als fummelig statt als wirklich nützlich. Aber das kann auch an mir liegen, vielleicht seid ihr da etwas feinfühliger. Das OLED-Display auf der Oberseits des Sticks ist eine ebenso nützliche Ergänzung. Abseits verschiedener Einstellungen findet ihr hier auch Daten zu Flugachse, Trimmung und Chronometer, wenn ihr das möchtet. Ich sage es noch einmal: das Gerät ist vollgestopft mit Features.

Software: Mithilfe einer Mobile-App von Turtle Beach lassen sich mittels Bluetooth-Verbindungen verschiedene Einstellungen vornehmen. Im Grunde aber nichts, was nicht auch direkt am Joystick möglich wäre. Das kommt eher dann infrage, wenn ihr mit dieser Navigation nicht viel anfangen könnt. Durch eine weitere Companion-App ist die Aktualisierung der Firmware möglich. Auch auf der Xbox gibt es diese App direkt, ihr könnt sie kostenlos im Microsoft Store herunterladen.

Kompatibilität: Ein Knackpunkt des VelocityOne Flightstick ist seine eingeschränkte Kompatibilität. Das gilt besonders für die Xbox. Offiziell wird hier nur der Microsoft Flight Simulator unterstützt und das auch nur in der lokal installierten Version, nicht via Cloud-Streaming. Was nicht heißt, dass ich es nicht mit anderen Spielen probiert hätte, zum Beispiel Star Wars Squadrons. Hier funktioniert's teilweise. Ihr könnt fliegen, aber der Trigger am Joystick sowie mehrere andere Buttons werden schlicht nicht vom Spiel registriert. Sehr schade!

Obendrein versuchte ich, den VelocityOne Flightstick bei zwei Klassikern zu verwenden, die in puncto Button-Eingaben nicht sehr anspruchsvoll sein sollten. Aber sowohl Star Wars: Jedi Starfighter als auch Crimson Skies: High Road to Revenge verweigerten kurzerhand den Start auf der Xbox, während Turtle Beachs Gerät via USB verbunden war. Nachdem ich die Verbindung trennte, liefen auch beide Spiele wieder reibungslos, nur eben nicht mit diesem Stick. Dahin gehend hatte ich zuvor mit dem Thrustmaster TCA Captain Pack X Airbus Edition bessere Erfahrungen gemacht.

Auf dem PC sieht die Kompatibilitätsliste schon etwas umfangreicher aus. Neben dem Flight Simulator unterstützt man hier noch Elite Dangerous, Ace Combat 7, DCS World, X-Plane 11 und 12, War Thunder, Everspace 2 und Star Citizen.

Zu kaufen gibt es die Turtle Beach VelocityOne Flightstick unter anderem bei Amazon.de, Alternate.de oder auch Media Markt.

Turtle Beach VelocityOne Flightstick - Fazit

Ich hatte mir vom VelocityOne Flightstick etwas mehr erhofft. Das gilt nicht wirklich fürs Design oder für die Funktionen, sondern mehr für die Kompatibilität, besonders auf der Xbox. Ein bisschen Star Wars Squadrons oder auch andere Titel, wie die erwähnten Klassiker, damit spielen ist einfach nicht drin. Äußerst schade. Wenn ihr aber primär nach einer guten Steuerungsmöglichkeit für den Flight Simulator sucht und nicht so viel Geld wie für manches HOTAS-System investieren möchtet, rückt der VelocityOne Flightstick als interessante Alternative in den Fokus. Es gibt eine Menge programmierbarer Tasten, ein Display mit nützlichen Funktionen und auch der Widerstand sorgt für präzises Fliegen. Achtet nur darauf, dass die Basis dabei nicht vom Schreibtisch abhebt, was für mich das einzig echte Problem beim Design darstellt. Kurz: Eine gute Option, aber nur, wenn ihr überwiegend auf den Flight Simulator fixiert seid.

Turtle Beach VelocityOne Flightstick
PROCONTRA
  • 27 programmierbare Buttons
  • Für Links- und Rechtshänder geeignet
  • Gute Verarbeitungsqualität, inklusive OLED-Display
  • Günstigere Alternative zu teureren HOTAS-Systemen
  • Verbindung mit Flugsimulationsständer möglich
  • Basis etwas zu leicht für den Widerstand des Sticks bei hektischen Bewegungen
  • Wenig offiziell kompatible Spiele, besonders auf der Xbox

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