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Asus ROG Falchion Ace Tastatur Test – Ultra-kompakt und doch ohne größere Abstriche

Die hat mir noch gefehlt!

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
65 Prozent ist das neue TKL! Leise und anschlussfreudige Kabeltastatur mit exzellenten Schaltern und sehr guter Verarbeitung.

Mini-Tastaturen sind eigentlich eine gute Idee. Als jemand, der mit niedriger Maussensitivität spielt, schätze ich den zusätzlichen Platz sehr, den sie mir auf dem Schreibtisch lassen. Und wenn man öfter mal einen Spiele-Laptop mit auf Achse nimmt, sind sie umso netter, so muss man “on-the-road” nicht auf mechanisches Tippgefühl und Schreibtisch-Ergonomie verzichten, wenn man ein Keyboard mit schmalem Packmaß dabei hat.

Nur leider sind sie selten wirklich für jeden Einsatz geeignet und das stimmt besonders, wenn es auf 60 Prozent Größe runtergeht. Irgendwann hat man halt jeden Quadratzentimeter, den man sparen konnte, gespart. Danach kommen grundsätzlich Funktionen und Tasten unter die Räder. Oder eben Anwendungsszenarien. In meinem Fall zum Beispiel das, dass ich nicht nur viel am PC spiele, sondern mindestens genauso viel und lange mit Textverarbeitung beschäftigt bin. Und wenn dann diverse Tasten aufgrund des Spargedankens sonst wo auf dem Keyboard versteckt sind, wird es gleich deutlich verkrampfter, Artikel wie diesen hier oder hochqualitative Shitposts auf Twitter zu verfassen.

Alles da!

Die Falchion Ace von Asus ist nun die erste 65 Prozent-Tastatur, die ich einen längeren Zeitraum benutzt habe, und sie liefert doch glatt ein paar gute Argumente dafür, dass es nicht immer TKL sein muss. Für mich könnte dieses Format auf lange Sicht eine echte Alternative werden. Klar, einige Gedanken, die man sich bei Asus machte, sind nicht neu, aber die Durchführung ist so gut wie perfekt. Die Pfeiltasten findet man blind unten rechts und sind, wie es sich gehört, ohne fn-Späße direkt zu bedienen. Ich hatte ob der schmalen Enter-Taste zunächst Bedenken, hier und da zufällig die rechts senkrecht davon angeordneten Navigationstasten Einfügen, Löschen, PgUp und PgDn zu betätigen, aber in der Praxis ist mir das nie unterlaufen.

Ich war zunächst erst ein wenig irritiert, dass die Funktionen Home und Ende nicht hier lagen (wer blättert schon mit PgDn? Und braucht wirklich noch jemand die Einfügen-Taste?) und auch eine dedizierte Drucken-Taste vermisste ich hier zunächst. Aber Fn+P ist dafür eigentlich eine gute Lösung und sowohl PgUp als auch PgDn belegte ich mit der aufgeräumten Asus Armoury-Software binnen 30 Sekunden mit Home und Ende. Alles gut, also. Die Umstellung von einer TKL lief bei dieser 65-Prozent-Tastatur jedenfalls reibungslos und restlos glücklich. 65 Prozent könnte für mich der neue Königsweg werden, denn ich vermisse hier nach einem Monat Dauerbetrieb eigentlich nichts.

Vor allem, weil es noch eine Menge andere gute Dinge über die Falchion Ace zu sagen gibt. Natürlich ist sie verflixt schlank (nur etwa 30cm x 10cm), fantastisch verarbeitet und mit RGB-Beleuchtung ausgestattet, die sogar ein normales, schlichtes Weiß bestens beherrscht. Sie ist sogar Geräusch-gedämmt. Die Dämmung ist zwar nicht ganz so effektiv wie die der Razer Huntsman v2 TKL. Aber die erkaufte sich ihre Heimlichkeit auch mit entschieden strafferen Tasten, die ich mag, die aber nicht jedem gefallen müssen. Die Falchion Ace ist auf jeden Fall leiser als alle anderen mechanischen Tastaturen, die ich besitze, mit Ausnahme der eben erwähnten Huntsman. Nicht lautlos, weit entfernt davon, aber klanglich nicht aufdringlich.

“Mechanisch” ist allerdings ein gutes Stichwort, denn die Asus-eigenen NX-Schalter werden nicht, wie vielerorts gerade angesagt ist, optisch abgefragt, sondern traditionell mechanisch. Die mir vorliegenden roten Switches machen das, was man denkt: einen roten Cherry MX nachahmen. Ein linearer, nicht zu schwierig auslösender Schalter, den ich blind tippend nicht vom Original unterscheiden kann. Ich finde sie sehr angenehm und bekomme auch nach langen Texten oder Zock-Sessions keine müden Finger.

Pfeiltasten, wo sie hingehören. Das bekommen 60-Prozent-Tastaturen meist nicht hin.

Der eigentliche Clou der Falchion Ace ist aber, dass sie mit zwei USB-C-Anschlüssen (links und rechts) ausgestattet ist. So kann man sie an zwei Rechner gleichzeitig anschließen. Ich bin nicht sicher, ob da einer der Produktdesigner nicht irgendwie einen Blick auf meinen Schreibtisch geworfen hat – oder machen es mittlerweile viele andere genauso wie ich? In diesen energiebewussten Zeiten habe ich jedenfalls meinen Laptop für Schreibarbeiten und meinen Desktop für Spiele am selben Monitor angeschlossen und wechsle ein bis zweimal täglich zwischen beiden Maschinen. Der Vorteil liegt auf der Hand:

Nicht länger eine zweite Tastatur hinter dem Monitor hervor zu fummeln – das Kabel unter der Soundbar durchpfriemeln nicht vergessen – und die andere dahinter zu verstauen, ist für mich eine gewaltige Erleichterung. Ich habe mich mit an das zweite Kabel, das nach oben von der Tastatur hinter den Schreibtisch fährt, längst gewöhnt und muss nur noch einen Schalter an der Rückseite der Falchion in die jeweils andere Richtung kippen. Super!

... und noch ein bisschen mehr: Der Zauber liegt hinten, mit zwei USB-C-Anschlüssen.

Schade allerdings, dass nur eine Strippe im Lieferumfang enthalten ist. Aber an USB-C-Kabeln herrscht bei mir kein Mangel. Ich muss auch gleich zugeben, dass das für mich wirklich ein Killer-Feature ist, das meine Wertung stark beeinflusste. Wenn ihr grundsätzlich nur einen PC bespielt, dann ist die Falchion Ace zwar immer noch eine hervorragende Tastatur, aber sicher nicht die einzige Tastatur, die für euch infrage kommt.

Was noch? Ach ja, abgefragt wird die Falchion Ace mit 1.000Hz, was sicher nicht der Overkill etwa der Huntsman ist (achtmal so oft!), aber sich in der Praxis eigentlich nicht bemerkbar macht. Am linken Rand ist eine Touch-Leiste verbaut, die ich in der Theorie mag. Standardmäßig justiert man damit die Lautstärke, indem man mit dem Finger daran entlangfährt. Mir gefällt vor allem, das endlich mal mit links machen zu dürfen, wo viele andere Tastaturen denken, das wäre eine Aufgabe für die Maushand. Ich bin da anderer Meinung. Ich persönlich hätte zwar auch mit einem Rädchen leben können (präziser!), aber die Möglichkeit, durch Antippen auch die Skip-Funktion, Screenshot oder Makros darauf abzulegen (oben, unten oder mittig tippen), war mir sehr willkommen. Auch wenn ich mich erst trainieren musste, die Leiste nicht aus Versehen zu berühren. Kurzum: Ich mag zwar Touch-Elemente nicht besonders, aber ich nutze sie an der Falchion trotzdem häufig.

An der linken Seite wartet eine Touch-Leiste, die man frei belegen kann.

Weniger erfreut war ich über die Kontrollleuchten für Capslock und den Gaming-Modus, die ober- und unterhalb der Touch-Leiste fehlplatziert wirken. Insbesondere bei Capslock hätte man etwas direkt mit der Beleuchtung der Taste machen können. Das kleine, eckige Licht, das eine arretierte Feststelltaste signalisiert, übersehe ich regelmäßig. Ansonsten ist die Tastatur und Funktion und Verarbeitung tadellos und vor allem standfest. Optisch habe ich an dem nüchternen Design der Falchion nichts auszusetzen und die PBT-Tastenkappen, die ja glücklicherweise mittlerweile zum guten Ton gehören, fühlen sich robust und wertig an. Die Oberseite der Tastatur ziert eine Metallplatte, der Rest vom Body ist aus stabilem und niemals knarzendem Kunststoff. Wenn ich meckern müsste, würde ich sagen, dass mir Asus’s Font für die Tasten immer noch nicht gefällt, aber das ist Geschmackssache.

Und bevor ich es vergesse: Aus der Verpackung fällt außerdem noch eine reisetaugliche Hartschalen-Abdeckung, die zwar leider nicht fest auf der Tastatur einrastet, aber dennoch bei guten Packgewohnheiten unterwegs vor dem Gröbsten schützen sollte. Nach Feierabend ist sie ein praktischer Schreibtisch-Staubschutz.

Den Font müsste meinetwegen nicht so Gamer-mäßig sein. Geschmackssache. Die PBT-Tastenkappen fühlen sich aber großartig an.

Gefällt euch die Asus Rog Falchion Ace, müsst ihr aktuell gut 140 Euro dafür hinlegen. Dafür ist sie in Schwarz und Weiß erhältlich. Unter anderem werdet ihr bei Computer Universe, Amazon.de, Cyberport und Alternate.de fündig.


Asus ROG Falchion Ace Test – Fazit:

Da wären wir also: Gleich die erste 65-Prozent-Tastatur, die ich zum Testen hier habe, bekehrt mich beinahe komplett zu diesem neuen Formfaktor. Bisher hielt ich “tenkeyless” noch für das Maß aller Dinge, jetzt vermisse ich plötzlich aber so gut wie gar nichts mehr und habe in der Breite noch einmal fünf und in der Höhe vier Zentimeter gespart. Vor allem aber schließe zwei Geräte gleichzeitig an – ein Feature, wie für mich gemacht. Wer auf Direktzugriff auf F-Tasten, einen USB-Hub und anderen Sondertasten-Schmonz verzichten kann, wird sich bei der Falchion gut aufgehoben fühlen.

Asus ROG Falchion Ace Pro und Contra

Pro:

  • Findet an zwei Rechnern gleichzeitig Anschluss
  • Exzellente Switches, die kaum von Cherry MX Red zu unterscheiden sind
  • Gute Verarbeitung, verhältnismäßig leise.
  • Touch-Leiste am linken Rand recht praktisch
  • PBT-Tastenkappen

Contra:

  • Gewöhnungsbedürftiger Font
  • Capslock-Leuchte einfach zu übersehen

Entwickler: Asus – Kompatibel mit: PC – Release: erhältlich, auch in Weiß – Preis (UVP): 139,90 Euro

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