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Corsair Virtuoso Pro im Test - Es verspricht viel, aber hält es diese Versprechen auch?

Wie sehr hängt ihr am Kabel?

In bestimmten Situationen lässt das Virtuoso Pro seine Muskeln mit einem natürlichen Klang spielen, überzeugt aber nicht durchgehend.

Corsair schlägt mit dem neuesten Headset seiner Virtuoso-Reihe neue Wege ein. Hier erwartet euch ein analoges und kabelgebundenes Headset. Und es setzt auf ein Open-Back-Design. Viele Änderungen also gegenüber den bisherigen Virtuosos. Lohnt sich der Richtungswechsel? Immerhin möchte Corsair rund 200 Euro dafür haben. Damit liegt man unter den bisherigen Virtuoso-Preisen, für ein kabelgebundenes Headset ist das jedoch schon eine Ansage. Geht die auch auf?

Box & Zubehör: Die Verpackung des Virtuoso Pro ist vergleichsweise schwer. Neben dem Headset erhaltet ihr eine Tragetasche, zwei 3,5-mm-Kabel (3,5 mm zu Dual-3,5 mm) mit geflochtenem Kabel und je zwei Meter lang, ebenso einen knapp 2,4 Meter langen Y-Adapter, um verschiedene Anschlüsse zugleich zu verwenden. All das lässt sich in der enthaltenen Tragetasche unterbringen.

Verarbeitung und Design: Das Virtuoso Pro ist im Open-Back-Design gestaltet und kabelgebunden. Dieses besondere Design der Ohrmuscheln soll laut Corsair für eine "natürliche, weitläufige Klangbühne" sorgen. Dabei kommen hier deutlich mehr die Plastik-Elemente zum Einsatz als bei früheren Modellen der Reihe. An der äußeren Seite der Ohrmuscheln sind Metallgitter angebracht, die einen direkten Blick auf die Graphentreiber des Virtuoso Pro ermöglichen. Also das, was das Open-Back-Design ausmacht.

Das Corsair Virtuoso Pro liegt in der Tragetasche.
Eine Tragetasche ist ebenfalls enthalten.

Im Großen und Ganzen haben wir hier eine Mischung aus Plastik und Aluminium und gepolsterten Elementen auf der Unterseite des Kopfbügels und natürlich an den Ohrmuscheln. Viele der einzelnen Teile sind von euch austauschbar, falls es notwendig sein sollte oder ihr das möchtet. Das gilt für die Earpads, die Polsterung des Kopfbügels und andere Dinge. Das Plastik sieht insgesamt okay aus, verschafft dem Virtuoso Pro auf den ersten Blick und beim Anfassen aber nicht durchgehend das Premium-Feeling, das man für den Preis erwarten könnte. Es fühlt sich für meinen Geschmack nicht so gut an wie bei anderen Headsets.

Alles in allem sitzt der Kopfhörer aber bequem auf eurem Kopf. Er wiegt 338 Gramm und drückt sich nicht zu fest an euren Schädel. Selbst nach mehrstündiger Nutzung sollte es sich für euch nicht unangenehm anfühlen, wenngleich ihr dabei im Gegensatz zu leichteren Headsets nie vergesst, dass ihr es gerade auf eurem Kopf tragt. Letztlich hängt das natürlich ein Stück weit von der Kopfgröße ab, aber bei durchschnittlich großen Köpfen sollte es keine Probleme geben.

Das Corsair Virtuoso Pro in der Tragetasche, zusätzlich sind die Kabel darin zu sehen.
Neben dem Headset könnt ihr darin auch die Kabel unterbringen.

Die Ohrpolster mit Memory-Schaumstoff sind schön weich und sorgen für ein angenehmes Tragegefühl. Bei längerer Benutzung hat man aber mitunter das Gefühl, dass sie einen Tick zu sehr nachgeben und eure Ohren mehr an die Treiber heranrücken lassen. In dem Fall hilft es aber meist, einfach mal kurz nachzujustieren, damit sich die Ohrpolster wieder in Position bringen.

Performance und Soundqualität: Das Virtuoso Pro setzt auf 50mm-Graphentreiber mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 40.000 Hz. Mehr als bei vielen anderen Gaming-Headsets, wenngleich einige andere Hersteller bereits nachgezogen haben. Die Graphentreiber verfehlen ihre gewünschte Wirkung dabei nicht. Das Virtuoso Pro liefert klaren und detaillierten Sound zu euren Ohren, unabhängig davon, ob ihr laute und leise Musik hört oder euch gerade mit einem Spiel oder Film beschäftigt.

Die Tiefen in basslastigen Songs ließen etwas an Kraft vermissen und an bestimmten Punkten klingen auch die Höhen nicht mehr ganz perfekt. Das gesamte Soundprofil präsentiert sich relativ neutral. Mit Höhen und oberen Mitten kommt es normalerweise sehr gut klar, was wichtig für Spiele ist. Und die klingen hier wirklich sehr gut. Nur bei den niedrigen Mitten müsst ihr ein paar Abstriche machen und bei den Tiefen mangelt es ebenfalls an Power.

Ein näherer Blick auf die Ohrmuschel und den Treiber des Corsair Virtuoso Pro.
Das Open-Back-Design des Virtuoso Pro.

In Spielen könnt ihr unter anderem Schrittgeräusche beziehungsweise die Richtung, aus der sie kommen, durchaus ausmachen. Dennoch gibt es dafür bessere Alternativen auf dem Markt, was besonders für Pro-Gamer und alle wichtig ist, für die Multiplayer serious business darstellt.

Und was ist mit der natürlichen, weitläufigen Klangbühne? Hier leistet das Virtuoso Pro beim Gaming exzellente Dienste, etwa wenn es darum geht, verschiedene Ebenen in lebendigen Schauplätzen, wie Städten in Cyberpunk 2077, Baldur's Gate 3 und Co., darzustellen und für euch klar unterscheidbar hörbar zu machen. Im Gegensatz zum Gaming hatte ich allerdings nicht den Eindruck, dass das Open-Back-Design bei Musik so gut zur Geltung kommt, wie ich es erwartet hätte. Zumindest erweckten verschiedenste Songs, von laut bis leise, diesen Eindruck. Ich hatte noch immer mehr dieses intimere Gefühl anderer Headsets, statt die Offenheit wirklich zu spüren. Nicht falsch verstehen, dass Design sorgt definitiv dafür, dass man um euch herum mitkriegt, was ihr hört, aber beim Gaming hatte ich alles in allem einen besseren Eindruck von den Fähigkeiten des Kopfhörers. Dort klingen Umgebungen schön natürlich, weitläufig, dafür ist das Virtuoso Pro ein guter Kandidat.

Das Corsair Virtuoso Pro liegt auf einem Tisch.
Unten seht ihr die Anschlüsse für die Kabel.

Das Mikrofon des Virtuoso Pro lässt sich indes abnehmen. Wenn ihr das tun möchtet, müsst ihr zugleich noch das Kabel austauschen, etwas umständlich, wenn ihr das regelmäßig tut. Hierbei deckt Corsair einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10.000 Hz ab. Über einen kleinen Schalter am Kabel lässt sich die Stummschaltung aktivieren oder deaktivieren.

Groß zu meckern gibt es beim Mikrofon nichts, die Aufnahmen klingen sehr gut und besser als bei vielen anderen Headsets. Integrierte Geräuschunterdrückung gibt es allerdings nicht, weswegen ihr lautere Hintergrundgeräusche definitiv ausmachen könnt, sofern ihr nicht eine spezielle Software zum Herausfiltern verwendet.

Zu kaufen gibt es das Corsair Virtuoso Pro unter anderem bei Amazon.de, Alternate.de oder auch notebooksbilliger.de.

Corsair Virtuoso Pro - Fazit

Beim Gaming kann das Corsair Virtuoso Pro ein paar wirklich wunderbare, natürlich klingende Erlebnisse liefern. Leider zieht sich diese Qualität aber nicht durchgängig durch alle Bereiche. Wer gerne fetzige Explosionen mit ordentlich Bass hört, ist bei andern Headsets besser aufgehoben. Und auch beim Musikhören hatte ich lieber andere Kopfhörer auf den Ohren als das Virtuoso Pro. Wenn ihr es aber primär fürs Gaming einsetzt, über die erwähnten Punkte hinwegsehen könnt und kein Problem damit habt, ein kabelgebundenes Headset zu verwenden, bekommt ihr eine alles in allem sehr gute und recht einzigartige Soundqualität geboten, die in den richtigen Momenten für ein exzellentes Klangerlebnis sorgt.

Corsair Virtuoso Pro
PROCONTRA
  • Open-Back-Design sorgt für natürlichen Klang
  • Insgesamt recht guter Sound
  • Sehr gutes Mikrofon
  • Leicht und angenehm zu tragen
  • Inklusive Tragetasche, in der ihr alles unterbringen könnt
  • Nicht alles klingt gleich gut
  • Plastikelemente fühlen sich nicht ganz gelungen an
  • Beim Abnehmen des Mikrofons müsst ihr das Kabel tauschen

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