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Darum wird Epic Games mit seinen Gratis-Spielen reich

Wachstum zu einem hohen Preis.

  • Epic Games verschenkt jede Woche Spiele und erzielt trotzdem hohe Gewinne
  • Durch exklusive Deals und Geschenke vergrößert das Unternehmen seine Kundschaft
  • Die Ausgaben für diese Strategie sind eine Investition in die Zukunft von Epic Games

Epic Games hat Steam den Kampf angesagt und investiert Milliarden, um die Monopolstellung der größten PC-Vertriebsplattform anzugreifen. Dabei nutzt der Fortnite-Macher Waffen, die auf den ersten Blick nicht besonders effektiv aussehen: Gratis-Spiele.

Wöchentlich und manchmal sogar täglich schenkt euch Epic Games ein Spiel. Bisher hat die Plattform bereits über 103 Spiele verschenkt - von Indies bis zum namenhaften Titeln im mittleren Preisbereich.

Günstigere Titel wie "The Stanley Parable" oder "Darkest Dungeon" begegnen euch häufig als kleine Aufmerksamkeit. Epic Games verschenkt jedoch auch teurere Titel wie etwa "GTA V" und "Subnautica", die aktuell 29,99 Euro kosten, und sogar Jurrassic World Evolution, für das ihr normalerweise 44,99 Euro auf der Plattform zahlen müsst.

Mit den Titeln "Ark: Survival Evolved" und der "Borderlands: The Handsome Jack Collection" wirft das Unternehmen mit Spielen mit einem Wert jenseits der 50 Euro um sich.

Zum Release habe ich noch 54,99 Euro dafür zahlen müssen. Etliche Spieler konnten sich nun diesen großen Dino-Haufen Geld sparen.

Die Gratis-Titel verzeichnen insgesamt 749 Millionen Downloads. Laut einem Bericht von The Verge liegt der Wert dieser Giveaways inzwischen bei rund 17,5 Milliarden Dollar. Doch wie kann es sich Epic Games leisten, so viel Geld einfach zu verschenken? Der Gesunde Menschenverstand sagt den meisten von uns sicherlich, dass die Firma mit dieser Strategie sicher große Verluste einfährt.

Und tatsächlich investiert das Unternehmen viel Geld in die Gratis-Games und Exklusiv-Deals. Wie aus Dokumenten zum aktuellen Gerichtsprozess zwischen Epic Games und Apple hervorgeht, zahlte die Vertriebsplattform allein im letzten Jahr ca. 444 Millionen Dollar an die Entwickler, um sie auf ihre Plattform zu holen.

Epic Games zahlt dabei keine feste Gebühr pro Spiel oder gar den Vollpreis der verschenkten Titel, sondern handelt mit jedem Entwickler einen individuellen Festbetrag aus, berichtet Tim Sweeney, Epics Gründer und CEO. Mindestens 330 Millionen Dollar von diesen Kosten sollen durch die Einnahmen aus den Deals nicht gedeckt werden. Ein Verlust, den Epic Games für das Wachstum gerne in Kauf nimmt.

Durch zeitexklusive Verträge mit Titeln wie "Borderlands 3" oder "Hitman 3" und viele kostenlose Angebote schart Epic Games viele wiederkehrende Kunden um sich. Wie Sweeney auf Twitter bekannt gibt, gab es bereits mehr als 160 Millionen Kunden im Epic Games Store. Im Dezember 2020 zählte die Plattform rund 54 Millionen aktive Nutzer - Konkurrent Steam liegt mit 120 Millionen Nutzern pro Monat aber noch eine lange Nase vorne.

Trotzdem haben die Kunden von Epic Games schon über 700 Millionen Dollar im Store liegen lassen. Nur 256 Millionen davon für Spiele von Drittherstellern. Zieht man die Ausgaben für die exklusiven Verträge und Gratis-Kooperationen ab, bleibt kaum etwas über. Doch die Verkäufe auf der Plattform sind nicht alles, was Epic Games über Wasser hält.

Das beliebte Battle-Royale Fortnite entpuppt sich für das Unternehmen als wahrer Goldesel außerhalb des eigenen Launchers. Über iOS habe Epic Games laut Apple in den letzten zwei Jahren weitere 700 Millionen Dollar verdient. Auch wenn diese Einnahmequelle dank des Rechtsstreits zwischen den beiden Firmen verwehrt bleibt, fährt Fortnite sicher auch auf anderen Wegen Gewinne ein.

Sweeney ist begeistert von dem Erfolg seiner Strategie und sieht die hohen Ausgaben als wichtige Investition, "um in der Zukunft ein großartiges, profitables Geschäft aufzubauen". Mit einem Umsatz von etwa 3,85 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 1,54 Milliarden hören sich die Verluste in Millionenhöhe schon gar nicht mehr so dramatisch an - vor allem wenn die Plattform auch in Zukunft immer mehr Entwickler und Kunden an Bord holt.

Meine Bibliothek im Epic Games Store ist bereits mit etlichen Titeln zugemüllt - ich lasse mich auch einfach viel zu gerne mit kostenlosen Inhalten locken. Wie sieht das bei euch aus?

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Über den Autor
Melanie Weißmann Avatar

Melanie Weißmann

Redakteurin

Melanie ist meist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.
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