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Star Wars: Die 5 besten und 5 schlechtesten Spiele

Gleichgewicht im Universum.

Das beste Star Wars Spiel: Knights of the Old Republic (Xbox, PC, 2003)

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll: Damit, dass BioWare hier eines seiner besten Werke ablieferte vielleicht? Vielleicht mit der Tatsache, wie hier ein klassisches und schön taktisches Rollenspielsystem wundervoll den Weg in die dritte Dimension fand? Damit, dass das Moralsystem beneidenswert gut mit der Mythologie dieses Universums spielte und die Verlockung der Dunklen Seite der Macht am eigenen Leibe erfahrbar machte? Mit fantastisch geschriebenen Charakteren wie HK-47? Damit, dass dieses Spiel mir und vielen anderen mit der Mutter aller Videospiel-Twists die Beine mit einer Wucht unter dem Hintern weghaute, dass an Aufstehen erstmal nicht zu denken war? Alles große Leistungen eines Ausnahmespiels, dessen Güte diesem Franchise bis heute nicht wieder vergönnt war.

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Für mich persönlich war es aber vor allem der Zeitsprung, mit dem sich die Erzähler so mutig von der so oft beschworenen Filmtrilogie entfernten, der dieses Spiel auf eine komplett andere Ebene hievte. Satte 4.000 Jahre vor den Filmen findet die Handlung von Knights of the Old Republic statt und entledigt sich so fast allen inzestuösen Ballasts, den dieses Franchise sonst so unerklärlich bereitwillig mit sich herumschleppt und der das Universum sonst so klein und konstruiert wirken lässt. Insofern ist der Reiz von KotOR nicht unähnlich dem von X-Wing: Alliance, weil es seinen Blick auf eine Seite dieser Erzählwelt richtet, an der die Filme nie großartig interessiert waren. Diese beiden Spiele kommen ohne fremdgesteuerte Déjà-vus und exzessives Namedropping schon-mal-irgendwo-gehörter Namen aus. Durch KotOR fühlte sich Star Wars als Ganzes wieder groß, weitläufig und mythisch an und ich kann mich nicht erinnern, wann ein Videospiel schon einmal so etwas für seine Vorlage geschafft hätte. Bärenstark und bis heute eines der besten Rollenspiele aller Zeiten.


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Das mieseste Star-Wars-Spiel: Kinect Star Wars

Gibt es irgendein Spiel, das sinnbildlicher für das Versagen der fehlgeleitetsten Spielehardware der letzten drei Konsolengenerationen steht als dieses hier? Ich bin nicht sicher, ob ich Steel Battalion: Heavy Armor (Test) hier gelten lassen kann, denn unser ehemaliger Kollege Björn Balg schwört immer noch Stein und Bein darauf, dass es bei ihm haargenau so funktioniert hat, wie es sollte. Aber selbst, wenn man es gelten ließe und Kinect Star Wars - selten stellte sich Star Wars in einer Reihe Markennamen so bereitwillig hinten an, jetzt wissen wir auch, warum - und das Mech-Spiel, das nur bei 15 Prozent der Leute funktionierte, nebeneinander hielte: Das Fuchtel-Trauerspiel im Lucas'schen Filmuniversum wäre auch für sich genommen der Titel, dessen Genuss körperlich und geistig größeren Schaden anrichtet.

Steel Battalion hatte eine kohärente Idee, eine Vision, die über "mach mal was mit der Kamera" hinausging und wäre wohl zu retten, bekäme man die Steuerung zuverlässiger hin. Kinect Star Wars dagegen war von Beginn an ein heillos in sich selbst verranntes und auf einer schlechten Idee fußendes Prestigeprojekt, das sich mit dem Release als nicht einmal halbwegs funktionale und häufig fremdschämige Minispielsammlung herausstellte. Die Podracing-Sequenzen hätten es fast noch herausgerissen, aber auch sie waren letztlich unterentwickelt und nicht der Rede wert.

Es war humorig gemeint. Gelacht hat trotzdem niemand.

Wie so viele Kinect-Spiele wurde auch dieses auf dem Rücken des angeblich so hohen Immersionsgrades verkauft, der sich daraus ergeben sollte, dass man jede Bewegung wirklich selbst ausführt. Im Grunde VR ohne Brille - und mit einer Steuerung, die immer nur zeitverzögert und dann auch nur in 75 Prozent der Fälle korrekt reagierte. Heute ist das eigentlich undenkbar. Ich bin mir sicher, bei Microsoft glaubte man an diese Hardware und ihr Potenzial. Deshalb ist Kinect das wohl größte und öffentlichste Beispiel einer kollektiven Selbsttäuschung, an das ich mich erinnern kann. Und um das zu verstehen, reichten fünf Minuten mit Kinect Star Wars. Aber hey, die dazu passende Special Edition Konsole im R2D2-Look mit C3PO-Controller sah eigentlich ganz nett aus!


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