Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Die beste Zeit um in Lost Ark neu durchzustarten? Jump-Start-Server unter der Lupe

Offene Tore und trotzdem Gatekeeping.

Ja? Nein? Lost Ark ist im Dezember bereits zwei Jahre auf dem Markt und hat sich innerhalb der vergangenen Monate alle Mühe gegeben, verlorene Spieler zurückzuholen und Neulinge auf sich aufmerksam zu machen. Das möchte Lost Ark mit den neuen Jump-Start-Servern erreichen, die es Spielern seit Mitte September ermöglichen, schneller ins Endgame zu gelangen. Doch reichen die neuen Features aus, um Lost Ark zu alter Größe zu verhelfen?

Bisher bleibt der große Ansturm aus, auch, wenn die Spielerzahlen seit der Einführung leicht angestiegen sind - zumindest, wenn man Steamcharts zurate zieht. Statt 33.000 Spieler im Juli dieses Jahres, sind es im September immerhin etwa 55.000 gleichzeitige Spieler. An den Peak von 1.324.000 Spielern kommt das Spiel schon lange nicht mehr heran.

Der Jump-Start-Server hält, was er verspricht

Die große Hype-Welle ist also vorübergerollt. Ich habe mich deshalb kürzlich ins beruhigte Gewässer begeben, um mit dem kleinen Zeh die Temperatur der Jump-Start-Server zu prüfen. Dieser ist sehr deutlich mit einem eindeutigen, blauen Schriftzug "Starthilfe" gekennzeichnet, ihr findet ihn unter all den vielen Servern also schnell. Einen Charakter hier zu erstellen funktioniert genau wie auf jedem anderen Server. Ihr sucht euch eure Klasse aus, passt euren Charakter an und könnt euch dann eine Spezialisierung aussuchen.

Toll am Jump-Start-Server ist, dass ihr nicht die gesamte Geschichte spielen müsst. Der Server steckt euch einen Süd-Vern-Pass in die Tasche, mit dem ihr einen eurer Charaktere auf Gegenstandsstufe 1415 bringen könnt. Ihr überspringt dann die Hauptstory und landet direkt im Endgame, bei Burg Vern. Hier könnt ihr direkt in die Prüfungsarena und die Chaos-Dungeons starten.

Ein Vorteil ist, dass der Server von allen anderen isoliert ist. Ihr könnt die Aktivitäten also ausschließlich mit anderen Spielern innerhalb des Jump-Start-Servers starten. Das gilt für das PvE-Matchmaking, den Party-Finder, den Marktplatz und das Auktionshaus, nicht aber für die PvP-Matches und euren Rang. Somit könnt ihr unabhängig von allen anderen Spielern auf den restlichen Servern ins Spiel hineinkommen, bis Amazon Games den Server nach einigen Monaten wieder mit dem Rest von Lost Ark verbindet.

Für einen schnelleren Start gibt es spezielle Events, die euch Gegenstände sowie spezielle Shop-Marken liefern sowie ein Willkommensgeschenk und einen erhöhten EP-Zuwachs auf dem gesamten Server. Es ist also überhaupt kein Problem schnell ins Endgame zu kommen - egal, ob ihr die Story überspringt oder nicht. Mit ein paar YouTube-Tutorials erklärt Amazon Games den Spielern zudem, wie sie Una's Tasks, den Tower oder den Codex nutzen. Aber wie sieht es denn am Ende der Reise aus?

Die Probleme von Lost Ark liegen allerdings woanders

Hier treten leider weiterhin altbekannte Probleme auf. Diese tauchen besonders in den Raids auf. Hier findet ein auffallendes Maß an Gatekeeping statt, dass es neuen und wiederkehrenden Spielern schwer macht, eine Gruppe für schwerere Raids über Gate 3 hinaus zu finden. Oft wird hier eine gewisse Anzahl an erfolgreichen Absolvierungen desselben Raids verlangt, die man als Neuling selbst mit tollem Gear und ein paar YouTube-Guides im Hinterkopf nicht vorweisen kann, weil viele einen nicht dabeihaben möchten. Und das auf dem ausgewiesenen Jump-Start-Server ...

In Burg Vern bin ich binnen weniger Minuten. Die Ausrüstung ist aber nicht gelevelt, dafür schlägt mir das Spiel Builds für meine Klasse vor. Etwas Arbeit muss also dennoch in den Charakter gesteckt werden, bevor es mit dem Endgame-Content losgeht.

Außerdem ist der Zufall beim Aufwerten der Gegenstände weiterhin ein Faktor, der das Spielen bisweilen zu einem sehr unbefriedigenden Erlebnis macht. Daran ändert auch die Starthilfe nichts. Von Grind bin ich generell kein großer Fan, aber wenn dieser dann auch noch von Glück abhängt, frustriert mich das auf Dauer schon etwas. Der harte Grind, einige Pay-to-Progess-Elemente sowie das Gatekeeping sind bei vielen anderen Spielern die häufigsten Gründe, warum sie Lost Ark irgendwann aufgegeben haben. Nicht umsonst gibt es zig Videos und Beitrage mit Titeln wie "Warum ich Lost Ark nach 4.500 Stunden verlassen habe".

Ich denke, dass Amazon Games sich hier weniger auf die ersten Stunden des Spiels konzentrieren sollte, wenn es darum geht, neue und alte Gesichter nach Arkesia zu holen und viel mehr am Endgame schrauben sollte, damit Spieler auch langfristig Spaß an dem eigentlich so guten MMORPG haben.

Wer Lost Ark und seine Mechaniken grundsätzlich mag, erhält mit den Jump-Start-Servern eine vielversprechende Einladung, um das Spiel auszuprobieren oder mit einem neuen Charakter wieder einzusteigen. Es macht durchaus Spaß, mit vielen Gegenständen, Boosts und anderen netten Gesten überschüttet zu werden. Wer es also noch einmal mit dem MMO versuchen will, hat mit den Jump-Start-Servern die beste Möglichkeit.

Read this next