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Silent Hunter 4

Aufgetaucht!

Simulationen sind tot! Und Schuld daran ist die Filmindustrie. Die machen einfach keine guten Kriegsfilme mehr. Wer nie die Luftschlacht um England gesehen hat, wird auch kaum Lust haben, am PC mit seiner Spitfire ein paar Me109s abzuschießen. Wer die Schlacht um Midway nicht kennt, kann sich an Bord eines Flugzeugträgers nicht wie Charlton Heston fühlen. Und wer Petersens Boot nur fragmentweise beim Durchschalten der Dritten Programme kurz vor dem Einschlafen sieht, wird sich nie mit »Jawoll, Herr Kaleu« und Skippermütze auf dem Kopf vor den Monitor hocken, um ein paar Zerstörer virtuell zu versenken. Doch ein tapferes Team aus dem fernen Bukarest will das Genre beleben - Silent Hunter 4 lädt zur Tauchfahrt. Wir haben bei einer Pressevorführung schon mal probeweise den Kopf unter Wasser gesteckt.

In Teil 3 stach man noch ausschließlich mit deutschen Seewölfen in See. Diesmal sind die Amis und ihre Uboot-Flotte dran. Einsatzgebiet von Silent Hunter 4 ist deshalb natürlich der Pazifik der Jahre 1941 bis 45, Gegner sind die Japaner. Mit Radar und Sonar, die es diesmal beide von Anfang an gibt, macht man sich zusammen mit seiner Crew auf, um in einer dynamischen Kampagne möglichst viele Schiffe und damit Tonnage zu versenken. Deutlich öfter als im dritten Teil soll es dabei neue Anweisungen vom Hauptquartier geben. Dabei analysiert das Programm, wie erfolgreich die vorherigen Einsätze waren. Erfolgreiche Skipper erhalten anspruchsvollere Folgeaufträge, müssen etwa einen Spion absetzen, Hafenanlagen fotografieren oder einen abgestürzten Piloten mitten aus den feindlichen Gewässern retten. Wer kein so glückliches Händchen hatte, darf nur weiter brav Patrouille fahren und muss nach gegnerischen Konvois Ausschau halten.

Skelette auf der Brücke

Die Körper der Crew wirken dank Skelettanimationen deutlich lebensechter.

Die Steuerung des Ubootes sah bei der Vorführung genauso aus wie beim Vorgänger. Man steht auf der Brücke und sieht zu, wie die wohlanimierte Crew ihrer Arbeit nachgeht. Die Mannschaft wirkt dank skelettbasiertem Körperbau deutlich lebensechter als die Kerle in Teil 3. Aber das ist nur optischer Schnickschnack. Die eigentliche Steuerung erfolgt natürlich wie gewohnt über die Instrumentenleiste am unteren Bildrand. Damit schaltet man sich durch die verschiedenen Stationen, steht mit dem Fernglas auf der Brücke, bemannt das Deck-MG, guckt im Maschinenraum nach dem Rechten, legt den Kurs auf der Karte fest, sucht per Periskop Ziele aus und feuert Torpedos ab. Wer’s leicht mag, nimmt einfach den Gegner ins Visier, drückt auf den Feuerknopf und guck dann zu, wie der Torpedo sein Ziel sucht. Realistischer veranlagte Naturen können aber auch selbst Kurs und Geschwindigkeit des Feindes bestimmen und mit realem Vorhaltewinkel den Knallkörper in reiner Handarbeit losschicken.

Durch Löcher kann man ins Innere der Schiffe gucken.

Optisch schöpft Silent Hunter 4 aus dem Vollen. Nicht nur die Mannschaft sieht deutlich besser aus als in Teil 3, auch das Wasser wirkt noch mal deutlich echter. Und zwar über wie auch unter dem Meer. Dieser Effekt wird durch das verbesserte Licht- und Schattensystem erreicht. Sonnenstrahlen brechen sich auf der Wasseroberfläche, unter der See sieht man noch Reststrahlen der Sonne in die Tiefsee eindringen. In Häfen (die jetzt auch endlich komplett auf den Karten verzeichnet sind) fahren Schlepper herum, Kräne beladen andere Schiffe. Und auch an Deck der Kähne ist einiges los. Matrosen bewegen sich zu ihren Stationen und Kanonentürme drehen sich. Schießt ein Torpedo ein Leck, kann man durch das Loch ins Innere des Schiffs gucken. Geht das Schiff unter, sorgen rund 20 vorberechnete, immer neu zusammengesetzte Animationen dafür, dass es nie gleich aussieht. Manche Kähne sinken einfach gerade herunter, andere kippen (wie seinerzeit die Bismark), drehen sich auf den Kopf, die Waffentürme fallen heraus und danach richtet sich das Schiff wieder auf, bis es auf den Grund der See kracht.

Mehr Spieler mit Zerstörer

Rumms, den Zerstörer hat voll erwischt. Schon nach dem zweiten Treffer säuft er ab.

Für den Mehrspielermodus plant das Ubisoft-Team aus Bukarest etwas ganz besonderes. Denn im Spiel gegen andere ist man nicht auf U-Boote beschränkt. Ein Hobbykapitän kann zudem eine ganze Flotte von Zerstörern übernehmen und die Tauchboote jagen. Die Steuerung soll ähnlich wie in einem Echtzeitstrategiespiel funktionieren. Man kann sich aber auch durch die verschiedenen Stationen der Schiffe durchschalten. Allerdings ist dieser Modus noch lange nicht fertig. Die Entwickler wissen nicht, ob er tatsächlich in der finalen Version zu finden sein wird. Das erinnert ein wenig an Silent Hunter 2, das seinerzeit von einem anderen Team entwickelt wurde. Auch das sollte mit einem Zerstörerspiel koppelbar sein. Am Ende wurde aber nichts daraus. Wir nehmen diese Ankündigung deshalb mit Vorsicht mal zur Kenntnis, und hoffen, dass dieses ehrgeizige Ziel nicht kurz vor Schluss aus Zeitgründen wieder eingestellt wird. Im Frühjahr 2007 wissen wir auf jeden Fall alle mehr. Denn dann soll Silent Hunter 4 auslaufen. Die Vorführversion sah auf jeden Fall schick aus, wie gut das Spiel dahinter ist, wird sich zeigen - sobald wir mal eine spielbare Vorabversion erhalten.

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