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Remnant 2: Für dieses tolle Worldbuilding schlage ich mich gerne durch harte Bosse

Nach 10 Stunden schon verliebt.

In Remnant 2 hat sich die Saat auf der gesamten Welt ausgebreitet und befällt Wälder, Städte und die Heimat vieler verschiedener Völker. Um diese außerirdische Bedrohung zu vernichten, nutzen die Überlebenden einen Weltenstein, mit dem sie andere Welten besuchen können, um die Wurzel allen Übels mit Hilfe von Waffen und Fähigkeiten sowie Geschick beim Ausweichen zu bekämpfen und sich mit neuen Technologien und mächtigen Artefakten einen Vorteil zu verschaffen. Obwohl ich kein großer Fan von Souls-Elementen, wie Checkpoints in Kombination mit respawnenden Gegnern bin, hat mir der Koop-Shooter von Gunfire Games viel Spaß bereitet. Schuld daran ist vor allem die absolut fantastisch gestaltete Welt. Oder sollte ich eher Welten sagen?

Eine Reise durch atemberaubende Universen

Wirkliches Vorwissen über den ersten Teil, also Remnant: From the Ashes, benötigt ihr nicht, um in Remnant 2 einzusteigen. Es gibt die Saat, die ist böse und ihr helft dabei, den Planeten von ihr zu befreien. Die Rahmengeschichte klingt erstmal gar nicht so aufregend. Aber das täuscht, denn Gunfire Games hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn es darum geht, eine spannende Welt aufzubauen, in der man jede kleine Ecke untersuchen und sich stundenlang mit den NPC unterhalten möchte.

Wie bereits in der Preview geschrieben, sehen die Welten grandios schön aus. Es macht Spaß, die fremden Wesen, die grazilen Gottheiten, die mächtigen Bosse und die magischen oder düsteren Landschaften anzusehen. Die handgefertigten Elemente sind kein Stück generisch, sind farbenfroh und abwechslungsreich. Es gibt Welten, die eine völlig sich selbst überlassene Natur darstellen und wiederum Orte, die nach verlassenen Ruinen, brennenden Städten oder königlichen Tempeln aussehen.

Es sieht hier einfach magisch aus.

Aber die bezaubernden und atmosphärischen Orte und Dungeons sind nur ein kleiner Teil von dem, was mich an Remnant 2 fesselt. Zum Worldbuilding gehört ja noch eine Menge mehr. In welcher Reihenfolge wir diese Welten betreten, die Bosse erledigen und auf verschiedenste Kreaturen treffen, ist dem Zufall überlassen. Es ist nicht einmal möglich, alle Elemente in einem einzigen Durchlauf, der etwa 25 Stunden dauert, zu sehen. Ihr könnt euch also nicht einmal wirklich spoilern lassen, was euch als Nächstes erwartet. Die Welten sind nicht nur kleine Wundertüten, die ihr in Remnant 2 immer wieder aufmacht, sie stecken auch selbst voller Überraschungen.

Das habe ich so nicht erwartet

Abwechselnd lässt euch das Spiel größere Karten ablaufen, mit wichtigen NPC sprechen und Bosse erledigen. Kleine Rätsel und versteckte Durchgänge gibt es dabei in Remnant 2 zuhauf. Ihr rennt also nicht nur umher und ballert auf die Feinde, während euch wegen der vielen Hechtrollen zum Ausweichen schwindelig wird. Mich hat das Spiel an einer Stelle mit einer Falltür überrascht - und zwar nicht, weil ich plötzlich in die Tiefe stürzte. Anstelle von Gegnern, die ich in meiner Schrecksekunde schon vor meinem inneren Auge auf mich zulaufen sah, lag dort einfach ein wirklich gutes Item. Das hatte ich nicht erwartet.

Achtung, diese Statue in Remnant 2 ist nicht so friedlich, wie sie uns glauben lassen will.

Was die Erkundung angeht, lässt euch Gunfire Games freie Hand. Ihr könnt immer an Orte zurückreisen, die ihr bereits besucht habt, werdet jedoch jedes Mal mit den kleinen Gegnern konfrontiert und auch NPCs bleiben euch erhalten, um das Gespräch wieder aufzunehmen. Die Bosse bleiben zum Glück tot. Die einzelnen Level sind in sich abgeschlossene Gebiete, die euch jedoch verschiedene Wege und Verflechtungen bieten, die ihr nach Feinden, Materialien, Gegenständen und anderen interessanten Dingen absuchen könnt. Seid ihr nicht im Kampf könnt ihr immer sprinten, ohne Ausdauer zu verlieren und auch Kriechen, Klettern und Springen ist möglich.

Abwechslung und viele kreative Ideen

Die Feinde verfügen über verschiedene Fähigkeiten, die von Teleportation bis hin zu Flug, Explosionen, Krankheitsübertragung, Feuerschaden sowie Griffen reichen, aus denen ihr euch per Quick-Time-Event befreien müsst. Bei den Bossen gibt es noch mehr Abwechslung, hier gleicht keiner dem anderen. Weder optisch noch mechanisch. Mal kämpfte ich in einem Ring aus Feuer, mal gegen einen sehr agilen Boss, der sich teleportieren konnte. Einer beschwor Tentakeln, ein anderer war gar kein Boss im eigentlichen Sinne, sondern eine Art Parkour, den wir mit einem tödlichen Stromblitz im Nacken und kleinen Gegnern und anderen Hindernissen überall auf dem Weg packen mussten.

Manchmal hilft Strategie mehr als draufhauen. Für diesen Bossraum habe ich mit meinem Team viele Anläufe gebraucht - und das sogar auf der leichtesten Stufe.

Selbst die NPC, oft gottesähnliche Wesen oder Überlebende anderer Zivilisationen, überraschen mit tiefgründigen und einzigartigen Geschichten und Gesprächen, die gut und gerne mal bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen können, wenn ihr euch durch jede Option durchklicken wollt. Ein Charakter spricht über seine schreckliche Vergangenheit, einer klärt uns über Geschehnisse auf, die mit der Saat zusammenhängen, ein anderer macht sich einen Spaß daraus, unsere Meinung zu verschiedenen bekannten moralischen Dilemma abzufragen. Grandios in die Geschichte eingefädelt, könnt durch die richtigen Antwortoptionen sogar Gegenstände mit diesen Wesen tauschen oder erhalten ohne euch zu fühlen, als würdet ihr mit einem Händler sprechen.

Man merkt einfach, dass sich hier nicht nur bei den ersten, den letzten oder den größten Bossen und Charakteren Gedanken gemacht wurde, sondern bei allen gleichermaßen. Jede Welt besitzt so viele Details, jede Boss-Begegnung fühlt sich einzigartig an und nicht einmal der Ablauf der Gespräche mit den NPC ist ähnlich. Ob nun Monolog oder Ratespiel, Kristallwelt oder Feenwald, Seemonster oder ein Wettlauf gegen die Zeit - ihr wisst nie, was ihr bekommt.

Na, würdet ihr lieber die fünf Männer ihrem Schicksal überlassen oder den einen Mann aktiv in den Tod schicken?

Nicht nur das Worldbuilding kann punkten

Ihr könnt aber auch in zufällig herumliegenden Bücher ein wenig mehr in die Tiefe der Lore gehen und auch mit den Bewohnern eurer Heimatstation, der Ward 13, sprechen. Auch hier gibt es Sabbelköpfe, die euch nur zu gerne zutexten möchten. Und hey, auch wenn ich hier vor allem über die Welt und die Geschichte schwärme, sollte man nicht außer Acht lassen, dass auch viele andere Gameplay-Aspekte auch wirklich gut gelungen sind. Das Gunplay fühlt sich gut an, man hat viele Optionen, um den eigenen Charakter zu verbessern und verfeinern, ohne direkt den riesigen Grind zu starten, man kann aus fünf verschiedenen Klassen mit eigenen Fähigkeiten wählen und ihr dürft Hunde streicheln!

Bisher ist Remnant 2 für mich eine wirklich tolle Erfahrung. Das Spiel macht es einem leider manchmal durch wenige Hinweise und Hilfestellungen nicht so leicht, den richtigen Weg zu finden und die aktuelle Hauptquest zu lösen, aber der Weg ist in Remnant 2 auch wirklich schon ein Ziel für sich.

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