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Das neue Video zu Cyberpunk 2077 sieht großartig aus, aber die gamescom-Demo war noch besser

Und: Unser erster Blick auf die Raytracing-Features des PCs.

Ein Jahr nach dem ursprünglichen Gameplay-Debüt zeigte CD Projekt Red Teilnehmern der gamescom 2019 einen neuen Ausschnitt aus Cyberpunk 2077. Und Digital Foundry war dabei, um sich das anzuschauen. Der Mangel an Assets hinderte uns daran, viele unserer Gedanken mit euch zu teilen. Aber die gute Nachricht ist, dass CDPR mittlerweile ein 14-minütiges Video veröffentlicht hat, das einige - aber mit Sicherheit nicht alle - dieser Inhalte zeigt. Was wir hier zu sehen bekommen, beeindruckt nach wie vor. Aber es ist zugleich überraschend, dass die Präsentation nicht an die gamescom- oder E3-Demos heranreicht, die wir zuvor gesehen haben.

Einige haben den Mangel an Details und Schärfe in der jüngsten Demo kritisiert, obwohl CDPR auf den YouTube-Servern ein 4K-Video anbietet. Dafür scheint es eine Erklärung zu geben: Das neue Videomaterial läuft in einer Auflösung von 1080p, bevor es auf 4K hochskaliert wird. Allerdings bleibt es dabei bei 30 Frames pro Sekunde.

Das ist ein wenig merkwürdig, da wir das Spiel in Echtzeit auf einem gewaltigen LED- oder LCD-Bildschirm sahen, ähnlich wie bei der Präsentation auf der gamescom 2018 - und die lief in nativen 4K. Wir können die Pixelzahl nicht mit Sicherheit bestätigen, aber unsere Präsentation lief definitiv in einer viel höheren Auflösung. Interessanterweise hat die niedrigere Auflösung im Video einen großen Einfluss auf die Qualität der gesamten Präsentation.

Die Detailfülle und die Klarheit der Artworks in Cyberpunk 2077 sind einige der besten Features des Spiels. Aber durch die starke Post-Process-Pipeline und das temporale Anti-Aliasing kommt das "1080p"-Video nicht an diese Art von präziser Darstellung heran. Wenn sich die Begeisterung über das neue Video in Grenzen hält, liegt das zum Teil vielleicht an einigen ziemlich heftigen Schnitten beim Inhalt. Ähnlich wie bei der Demo vom letzten Jahr sahen Teilnehmer knapp eine Stunde an Spiel - und die 14-minütige Kurzfassung wird dem nicht wirklich gerecht.

Digital Foundrys John Linneman und Alex Battaglia diskutieren über den Inhalt des neuen Cyberpunk-2077-Videos und ihre Eindrücke, nachdem sie die gesamte Demo auf der gamescom 2019 gesehen haben.Auf YouTube ansehen

Gleichzeitig zeigen sich in Cyberpunk 2077 einige deutliche visuelle Upgrades im Vergleich zum letzten Jahr, egal ob ihr eine GPU mit Raytracing nutzt oder nicht. Zum einen wurde die Qualität der Reflexionen deutlich verbessert. Dieser Aspekt des Spiels scheint nicht auf Raytracing zu setzen, sondern vielmehr auf Screen-space-Relektionen. Die sahen wir bereits in The Witcher 3, fielen aber in der letztjährigen Cyberpunk-Demonstration durch ihre Abwesenheit auf. Damals schien man sich auf eine direkte Beleuchtung und Cube Maps für diesen Effekt zu verlassen. In Wasserpfützen und auf Metalloberflächen sahen die SSR in der neuen Demo wirklich nett aus und wirkten robust, was angesichts einiger nicht ganz so gut gelungener Implementierungen in anderen Spielen (zum Beispiel im Remake von Resident Evil 2) eine beachtliche Leistung ist.

Eine zweite Art von Reflexion scheint ebenso zum Einsatz zu kommen - eine "Render-to-Texture"-Technik, bei der das Spiel eine Szene aus einer anderen Perspektive neu rendert und dieses Bild auf spiegelnde Oberflächen wirft. Es ist eine Methode, die viel Leistung beansprucht, um realistische Reflexionen zu erzeugen, und offensichtlich kommt sie nicht bei jeder glänzenden Oberfläche zum Einsatz. Aber dort, wo es der Fall ist, beeindruckt es. Man sagte uns, dass diese Demo auf einer RTX 2080 Ti mit aktiviertem Raytracing läuft. Wenn die Reflexionen also nicht hardwarebeschleunigt sind, wie wird DXR dann eingesetzt? Der Ansatz hier erinnert in mancher Hinsicht an 4A Games' Arbeit in Metro Exodus, wo Raytracing für markantere Effekte von emittierenden Lichtquellen eingesetzt wird - gut für Neonlichter, ein wichtiger Bestandteil des Designs von Cyberpunk.

Das bedeutet, dass Licht aus diesen Quellen einen viel akkurateren Effekt auf die Beleuchtung in der Spielwelt hat, von den massiven Anzeigen mit Neonwerbung bis hin zu den LED-Verzierungen auf Vs Halskette. Auch der Himmel wird als emittierende Lichtquelle betrachtet, was zu einigen wunderschönen Resultaten führt.

Wenn eine einzelne RTX 2080 Ti tatsächlich in der Lage ist, 4K-Grafik mit aktiviertem Raytracing bei recht soliden 30 Frames pro Sekunde (wir bemerkten einige Einbrüche, aber denkt daran, dass es bis zum Release noch lange dauert) zu liefern, sind die Aussichten für die Performance von Cyberpunk 2077 ziemlich gut. Und in Anbetracht dessen hoffen wir, dass das Studio darüber nachdenkt, weitere Raytracing-Effekte zu implementieren. Remedys Control hat mit seinem "gestaffelten" Ansatz für Raytracing-Unterstützung neue Standards gesetzt. Alle Features sind vorhanden, im Hier und Jetzt braucht es monströse Hardware, um sie alle gleichzeitig zu nutzen. Aber in Zukunft? Nun, je schneller die PC-Hardware wird, desto brauchbarer werden diese Features. CDPR hat bereits Erfahrung damit. Nvidia HairWorks hatte damals drastische Auswirkungen auf die Performance, aber auf heutiger Hardware ist das weniger ein Problem.

Alles in allem bleibt Cyperunk 2077 heute so beeindruckend wie bei seinem Debüt und die technischen Verfeinerungen sind natürlich willkommen. Allerdings bleibt die wichtigste Frage weiterhin unbeantwortet - wie gut läuft ein solch komplexes Spiel auf den aktuellen Konsolen? Die Demo verdeutliche einmal mehr eine unglaubliches Maß an Größe, Detailfülle und Dichte, die wir eher von einem Next-Gen-Spiel erwarten würden. In einer Welt, in der The Witcher 3 auf der Switch läuft, ist alles möglich, aber wir können es kaum erwarten, uns das Spiel auf allen Formaten anzuschauen.

In diesem artikel

Cyberpunk 2077

PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC

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Alex Battaglia

Video Producer, Digital Foundry

Ray-tracing radical, Turok technophile, Crysis cultist and motion-blur menace. When not doing Digital Foundry things, he can be found strolling through Berlin examining the city for rendering artefacts.
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