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Die spektakulärste Eröffnung seit God of War 2: Spider-Man 2 ist geradezu lächerlich aufregend

Mund zu, Herz wird kalt!

Schon komisch. Im Grunde ist man jedes Mal darauf gefasst, dass einen Sonys First-Party-Titel direkt zum Start an den Enden packen und ausschütteln wie ein nasses Handtuch. Diese Sorte Spektakelbreitseite bekommt man so treffsicher eigentlich nur hier. Weiß man – und ist im Regelfall einer der Gründe, warum man eine PlayStation besitzt. Und doch erwischte es mich dieses Jahr wieder so kalt, dass ich kaum wusste, wie mir geschah.

Auch, wenn ich nach hinten hinaus so meine Probleme mit der Handlung von Spider-Man 2 hatte – genauer gesagt, in der Art, mit der man persönliche Konflikte grundsätzlich in Superkräfte-getriebenen Prügeleien löst oder wie Traumwelten als Krücke herhalten mussten, um etwas übers Innenleben der Figuren zu erfahren – so blieb doch vor allem eines hängen: Wie weit die Kinnlade runter klaffte, als Miles und Peter zu Beginn den Sandmann zerlegen.

Hier sitzt jeder Sprung, jeder dreifache Rittberger zwischen gigantischen Sand-Kaiju-Fingern hindurch. Es ist ein Bosskampf in der größten Arena, an die ich mich erinnern kann, wenn beide Spideys wiederholt quer durch New York City geschleudert werden, und ihre Netze nutzen, um sich Katapult-artig zurück in die Schlacht zu schnippen.

Bilder aus Spider-Man 2

Nicht allein wegen des übergroßen Formats der Bedrohung fühlte ich mich angenehm an das zweite God of War erinnert. Es war auch derselbe Wow-Faktor, wie ich ihn vor 16 Jahren auf der PS2 verspürte – und das, obwohl da schon die PS3 mit Macht auf den Markt drängte. Man nannte die Innereien der alten PlayStation 2 wohl nicht ohne Grund “Emotion Engine”.

Doch zurück zu Spidey: Insomniac beweist hier zum wiederholten Mal ein untrügliches Gespür für große Momente und ruft sie zuverlässig in hoher Frequenz ab. Es ist ein Vollblut-Entertainer und man sollte sich gegen Reflexe wehren, diese Art von Spiel zu belächeln. Games wie Spider-Man 2 verschreiben sich nur vordergründig eher einfacher Bedürfnisbefriedigung. Dahinter steckt in erster Linie ein Respekt vor der Zeit des Spielers und ein Drang, ihm oder ihr für Eintrittsgeld die bestmögliche Show zu liefern.

Insofern: Der Sandman bleibt nicht der alleinige Höhepunkt der ausufernden Spider-Man-2-Kampagne, aber es ist der, den ich auf absehbare Zeit allen zeigen werde, die ich mit einem Videospiel beeindrucken will.


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