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Verrückt gespielt: CoD Modern Warfare 2

Experiment: Durchzocken, ohne zu töten

Was habe ich alles angestellt, nur um mein hehres Ziel zu erreichen? Leute, ich kann euch sagen! Ich bin im fünften Abschnitt („Zugriff“) bestimmt 100 mal Haken schlagend durchs Elendsviertel von Rio gerannt, bis ich den Level – abgesehen von einem Beinschuss und einem kleinen, kaum erwähnenswerten Zwischenfall mit einem Schäferhund – gewaltfrei gelöst hatte.

Ich sprintete bei Mission 6 („Wolverines!“) wie ein zugekokster Geistesgestörter auf dem Dach des Burger-Ladens hin und her, um die massenhaft anrückenden Infanteristen zu überleben, floh später durch die Straßen, um nur die Predator-Drone nicht einsetzen zu müssen. Hatte dabei fünf bis zehn Russen-Heinis an den Hacken, die ich erst nach einer Odyssee durch diverse Gärten und Gassen abschütteln konnte, von denen wahrscheinlich nicht mal die Entwickler wissen, dass sie existieren.

Außerdem jagte ich den C4-Sprengstoff auf der Bohrinsel (Level 9, „Der einzig schöne Tag ... war gestern“), der eigentlich eine ganze Patrouille auslöschen soll, entgegen MacTavishs Befehl viel zu früh hoch. Und schoss in Abschnitt 12 („Notfall“) mit dem Scharfschützengewehr auf wehrlose Bäume, um meinen Begleiter anzutreiben, die bösen Buben zu dezimieren. Anders wollte er seinen Job nicht machen, der blöde Spacko.

Merke: Sich zu verstecken ist im Prinzip eine gute Idee. Außer in Level 16.

Ich entwickelte sogar Taktiken, von denen ich vorher nicht zu träumen gewagt hätte! Ein besonders mieser Trick, den ich freilich nur unter Selbsthypnose anzuwenden in der Lage war, bestand darin, computergesteuerte Kumpane getreu dem Motto „Wer sein Leben liebt, der schiebt“ ins nächste Scharmützel zu schubsen. Dass dies möglich ist, stellte ich in Level 14 („Weißes Haus“) fest. Sergeant Foley, der kleine Schisser, wollte dauernd hinter irgendwelchen Deckungen Schutz suchen, statt dem Feind die Stirn zu bieten. Also stellte ich mich hinter den Zögerling und schob ihn millimeterweise in Richtung Kugelhagel, sodass er gezwungen war, zu kämpfen. Ha!

Und was ich für Fehlschläge hatte! Der erste Versuch, die Invasion auf Makarovs Haus in Level 15 zu überstehen, ging zum Beispiel daneben, weil die Angreifer den Rechner zerstörten, von dem ich die Daten herunterladen hätte sollen. Es war eben doch keine gute Idee, sich gaaanz unten im Keller in die hinterste Ecke zu legen und Däumchen zu drehen.

Eine Nacht ließ ich sogar den PC laufen, in der Hoffnung, meine Kameraden würden zwischenzeitlich die Bohrinsel (Level 9, „Der einzig schöne Tag ... war gestern“) räumen. Sie taten es nicht. Doch auch hier fand sich noch eine Lösung. Sie lautete: Lauf Forrest, lauf! Ihr erinnert euch?

Merke: Feige sein ist entspannend wie Fernsehen – wenn du einen Schild hast.

Meine rundum erfolgreiche Bilanz beim Modern-Warfare-2-Friedenslauf machten letztlich vor allem zwei Abschnitte zunichte. In Level 11 („Auf eigene Verantwortung“) muss man beispielsweise vier Pixelsoldaten mit dem Scharfschützengewehr über den Jordan helfen und anschließend weiteren vier Soldaten. Andernfalls endet der Strom an lästigen Widersachern nämlich nicht. Darüber hinaus gibt es drei Einzelfälle, wo einem die herzlosen Entwickler ebenfalls keine Wahl lassen – beim Endgegner zum Beispiel. Ich bin erschüttert!

Summa summarum war ich gezwungen, während des gesamten Spiels elf Infanteristen in den Bits-und-Byte-Himmel zu befördern. Dazu rechnen sollte ich vielleicht die fünf zu zerstörenden BTR80-Panzerwagen, wobei ein solches Gefährt (wie jeder weiß) stets über drei Mann Besatzung verfügt, und einen Hubschrauber mit zwei Insassen. Macht nach Adam Ries zusammen 28 virtuelle Opfer. Auch wenn ich gefühlt 8435 mal öfter hops gegangen bin: Ja, jetzt fühle ich mich doch wieder schlecht. Macht’s halt besser, ihr ollen Meckerfritzen! Mann!

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