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Assassin's Creed Valhalla: Die Belagerung von Paris - Test: Die Stärken der Serie sind erkennbar

In Die Belagerung von Paris für Assassin's Creed Valhalla verschlägt es Eivor mit aufgelockerter Missionsstruktur nach Frankreich.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Eine aufgelockerte Missionsstruktur und eine interessante Geschichte sprechen für den neuen Valhalla-DLC, ansonsten läuft's wie gewohnt.

Lassen wir die ganzen spielerischen Problemchen und Bugs außen vor, die Assassin's Creed Unity damals hatte, verbrachte ich zu der Zeit doch eine schöne Zeit im virtuellen, glanzvollen Paris des 18. Jahrhunderts. Mit dieser Darstellung der Stadt hat Paris im neuen DLC für Valhalla aber nichts gemein. Kein Wunder, es spielt rund 1.100 Jahre vor Unity und Paris ist nicht viel mehr als eine kleine, nicht gerade einladende Stadt, in der unter anderem die Ratten hausen.

Ähnlich wie im vorherigen Irland-DLC zieht es Eivor also aus England weg, um in diesem Fall ein kleines, neues Abenteuer auf dem europäischen Festland zu erleben. Und erneut liegt es an euch, einige bedeutende Entscheidungen rund um Könige und Allianzen zu treffen, um sicherzustellen, dass euch in England in Zukunft keine Gefahr droht. Insgesamt klingt das nach mehr vom Gleichen. Ist es zum Teil auch, wenngleich sich das Entwicklerteam bemüht hat, den Ablauf aufzufrischen.

Neue, alte Missionsstrukturen in Assassin's Creed

Mit Erfolg! Versteht mich nicht falsch, Die Belagerung von Paris ist keine essenzielle Geschichte, die ihr zwingend braucht, aber gut erzählt ist sie. Und sie bringt Abwechslung in euren Missionsalltag, da Ubisoft an der Struktur der Hauptquests schraubte. Konkret bedeutet das, dass ihr mehr Optionen habt, vor allem wenn es um die Vorbereitung von Attentaten geht. Hier führt ihr Untersuchungen durch und schaut euch detailliert in der Umgebung um, um unterschiedliche Herangehensweisen zu entdecken.

Und es fühlt sich definitiv besser an, wenn es euch gelingt, euer Ziel ganz ohne großes Tamtam auszuschalten und unentdeckt zu bleiben, als sich einfach mit gezogenen Waffen ins Getümmel zu stürzen und alles umzuhauen, was im Weg steht. Das ist nichts Neues, das gab es in früheren Teilen der Serie und war im Hauptspiel nicht so vertreten. Klar, Wikinger sind eher bekannt dafür, sich mit wildem Getöse auf den Feind zu stürzen, aber es geht immer noch um Assasssinen.

Ein Feuerpfeil im Knie tut definitiv weh. (Assassin's Creed Valhalla: Die Belagerung von Paris Test)

Eine willkommene Ergänzung also, wenngleich das hier kein wilder Spielplatz ist. Im Normalfall habt ihr unterschiedliche Vorgehensweisen, die am Ende zu einem vorgegebenen Ablauf beim Attentat führen. Da ginge theoretisch noch mehr - denkt zum Beispiel an ein Hitman -, aber ob wir davon in Assassin's Creed je wieder mehr sehen werden? Ich bezweifle es. Es ist schön, es hier so im DLC zu haben, lange beschäftigt euch das aber nicht. Rechnet mit zirka sechs Stunden für die Hauptstory, darüber hinaus gibt's die üblichen Extras in der Spielwelt, die euch noch ein paar Stunden länger beschäftigen.

Ansonsten nicht viel Neues in Assassin's Creed Valhalla

Die Geschichte befasst sich im Kern damit, dass Eivor einem Wikinger-Clan beisteht, der von Sigfred mit Unterstützung seiner Nichte Toka angeführt wird und gegen den König Charles und den Adel von Paris kämpft. Die politischen Intrigen kommen gut zur Geltung, wenngleich echte Auswirkungen durch eure Entscheidungen eher eingeschränkt möglich sind. Zudem lassen die paar DLC-Stunden nicht viel Zeit, um die einzelnen Charaktere über längere Zeit hinweg zu beleuchten und ihnen eine echt tiefgründige Hintergrundgeschichte zu verpassen. Dafür kommt die Erweiterung aber recht schnell zur Sache und hält sich wenig mit Nebensächlichkeiten auf.

Ich wär' auch gerne mal wieder am Meer. (Assassin's Creed Valhalla: Die Belagerung von Paris Test)

Abseits dessen folgt Die Belagerung von Paris dem bekannten Muster. Ihr habt allerlei zu entdeckende Dinge in der Welt, neu hinzugekommen sind die Rebellenmissionen. Damit verhält es sich ähnlich wie mit den Handelsposten im Irland-DLC. Ihr baut nach und nach euren Ruf auf, könnt so neue Items als Belohnung freischalten und das war's. Die kleinen Einsätze laufen nach Schema F ab. Häufig müsst ihr eine einzelne Person oder einen ganzen Trupp ausschalten - oder ein Dokument besorgen. Nichts Aufregendes und im Kern einfach Grind-lastig. Weniger, dafür besser ausgearbeitete Missionen mit eigener, kleiner Geschichte wären mir lieber gewesen.

Assassin's Creed Valhalla: Die Belagerung von Paris Test - Fazit

Schön, dass Ubisoft nicht ganz verlernt hat, seine Missionen ein wenig freier und mit mehr Optionen zu gestalten. Wenn es doch nur mehr davon gäbe... Im Zusammenspiel mit der interessanten Geschichte ist das mit der beste Grund, sich den zweiten DLC zuzulegen. Abseits des Hauptgeschehens läuft zwar alles wie gewohnt ab, allerdings habe ich das Gefühl, dass die Spielwelt, die mit ihren ausufernden Blumenwiesen hübsch anzuschauen ist, hier nicht ganz so aufdringlich mit Zeug zugemüllt ist wie anderswo in Valhalla. Und hey, ihr könnt Gegner jetzt auch mit Sensen bekämpfen! Wer nicht genug von dieser Welt bekommt, findet hier auf jeden Fall erneut ein paar Stunden gute Unterhaltung.

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