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Cyberpunk 2077: Phantom Libery – Die einzige Erweiterung verändert mal eben den Ausgang der Geschichte

Lizenz zum Hacken - ab 26. September 2023.

Richtig gelesen: Phantom Liberty wird die einzige Erweiterung sein, die CD Projekt zu Cyberpunk 2077 herausbringt. Dafür könnte die es gehörig in sich haben. Sie findet nämlich nicht nur an einem komplett neuen Schauplatz statt, sondern führt auch eine Reihe an Änderungen ein und gibt euch nicht zuletzt die Möglichkeit den Ausgang der Geschichte zu beeinflussen. Mit einer Korrektur, wie sie bei Mass Effect 3 vorgenommen wurde, hat das freilich nichts zu tun. Phantom Liberty ist vielmehr eine Ergänzung dessen, was V erlebt.

Direkt bei CD Projekt hatte ich jedenfalls die Möglichkeit die Erweiterung kurz anzuspielen und mit Quest Director Pawel Sasko zu sprechen, der mir mit weiteren Informationen auf die Sprünge half. Es war aber wirklich nur ein knappes Anspielen: die geradlinige Einführung in das Szenario sowie ein schnelles Anschauen von Dogtown, dem neuen Stadtviertel, in dem Phantom Liberty spielt. Wobei ihr im Hauptspiel mindestens Pacifica erreichen müsst, bevor ihr nach Dogtown reisen dürft. Dann ist das allerdings jederzeit möglich und ihr könnt auch stets zurück. Der Spionagethriller wird also ein regulärer Bestandteil des gesamten Spiels sein.

Die erste und einzige Erweiterung führt V nach Dogtown.

Spionagethriller? Ganz recht. Wie Sasko beschreibt, wollte CD Projekt nämlich einen Aspekt ausbauen, der ohnehin zu den Stärken des Studios zählt, und das sind die Charaktere. Und falls ihr euch jetzt fragt, warum es dazu Spione und Agenten braucht: Weil V in eine Verstrickung aus Machenschaften gerät, in der zunächst unklar ist, wer man überhaupt trauen kann. Früher oder später muss man diese Entscheidung allerdings treffen, ohne dass hundertprozentig klare Fakten vorliegen – das sind die zwischenmenschlichen Interaktionen, an denen CD Projekt interessiert ist.

Der Quest Director erklärt dabei, dass die Figuren auf eine Art mit V reden, bei der sie ihre Motive nicht wie sonst so oft überdeutlich auf den Tisch legen. Man muss also zwischen den Zeilen lesen und man muss Hinweise deuten, die man gelegentlich auch verpassen könnte, falls man nicht genau genug sucht oder hinschaut.

Nun standen ganz zu Beginn noch keine weitreichenden Entscheidungen an. Einen Vorgeschmack auf das Zusammenspiel der Charaktere in Phantom Liberty bekam ich aber in Momenten, in denen sich V mit Präsidentin Rosalind Myers unterhielt…

Idris Elba ergänzt das Ensemble, dem weiterhin auch Keanu Reeves angehört. Er spielt Vs Agenten-Kollegen Solomon Reed.

… ach, ja: die Präsidentin der Neuen Vereinigten Staaten von Amerika. Kurz nachdem V einen Anruf von einer Analystin namens Songbird erhält, stürzt die Maschine der Präsidentin in Dogtown ab, weshalb V von Songbird damit beauftragt wird, sie zu suchen und in Sicherheit zu bringen. Warum das alles geschieht, ist dabei völlig unklar. Klar ist nur, dass man Präsidentin Myers natürlich erreicht, ihr aus dem Flugzeug hilft und zunächst in einer Ruine am Rand von Dogtown unterkommt.

Und dort unterhält sich V eben mit Myers auf eine angenehm ruhige und entspannte Art. Ich mochte das. Wie ich auch schon ähnliche Momente im Hauptspiel mochte. Ob das wegweisend für die gesamte Erweiterung ist? Auf jeden Fall hatte es mehr von klassischer Charaktererzählung als vom oft comichaft Überzeichneten in Cyberpunk 2077. Wobei ich am (spielerischen) Morgen nach diesem gemeinsamen Leeren einer Flasche Bier sogar schmunzeln musste.

So startet Phantom Liberty: Das Flugzeug von Präsidentin Myers wird über Dogtown abgeschossen.

Da wird V nämlich als Agentin eingeschworen. Immerhin ist sie fortan in geheimen Regierungsdingen unterwegs und muss zunächst ihren „Kollegen“, den Agenten Solomon Reed ausfindig machen, der von Idris Elba verkörpert wird. Und dafür muss sie eben den staatlichen Eid nachsprechen – nur dass man Myers diese offizielle Chose auch verwehren kann und sich nach jeder Zeile Eid erneut entscheiden muss, ob man tatsächlich weitermachen will oder irgendwann dann doch entnervt ablehnt. Selbstverständlich habe ich ihr aber breit grinsend die Treue geschworen.

So oder so beginnt im Anschluss daran das eigentliche Abenteuer, als V endlich Zugang zu Dogtown erhält, das eine genauso offene Spielwiese ist, wie man das gewohnt ist. Eine ganz entscheidende Sequenz wurde uns auf dem Weg dorthin allerdings vorenthalten, damit ein großer Spoiler nicht schon jetzt bekannt wird. Ich kann euch deshalb nur sagen, dass an diesen Spoiler unter anderem eine neue Art der Entwicklung zusätzlicher Fähigkeiten gebunden ist, mit denen man wie gehabt seinen bevorzugten Spielstil ausbaut.

Ist Songbird eigentlich vertrauenswürdig? Man erfährt vieles über die Charaktere, muss irgendwann aber entscheiden, ob man ihnen vertraut, ohne alles über sie zu wissen.

Nun wurde uns aufgrund der Kürze der Zeit gesagt, dass wir uns möglichst schnell durch die actionlastige Einführung bewegen sollten, und nachdem ich mich anschließend erst mal in Ruhe in Dogtown umgesehen hatte, war die Sitzung auch schon vorbei. Ich vermute, dass das Ganze ursprünglich als E3-Demo konzipiert war. Auf jeden Fall kann ich euch deshalb keinen allzu detaillierten Einblick in alle Neuerungen geben, sondern nur einige davon anreißen.

So fand ich es zum Beispiel klasse, dass Hacks in Phantom Liberty keine Cooldowns mehr haben, sondern nur noch durch die Menge des Speichers begrenzt sind. Außerdem lohnt sich das Kombinieren verschiedener Hacks mehr als zuvor, da aufeinanderfolgende Hacks größeren Schaden anrichten, als wenn man sie separat einsetzen würde. CD Projekt war darum bemüht, viele Fähigkeiten noch stärker in vor allem den Kampf einzubeziehen beziehungsweise schlicht cooler zu machen, sagt mir ein Entwickler während der Demo.

Das Katana und andere Fähigkeiten werden mit Phantom Liberty stark erweitert.

So ist es in der Erweiterung auch möglich einen weiten Dash in der Luft auszuführen, während man mehrere Kopfschüsse in Zeitlupe landet. Mit Schwertern kann man zudem Projektile abwehren und auf die Gegner zurückwerfen. V wird außerdem fremde Fahrzeuge hacken, um sie entweder zu beschleunigen oder zu verlangsamen oder mal eben in die Luft zu jagen. Und nicht zuletzt spielt soll auch die Polizei eine größere Rolle spielen, wenn man es auf fünf Fahndungsstufen mit einer immer stärkeren Staatsgewalt zu tun bekommt, bis irgendwann besonders mächtige MaxTec-Bosse auftauchen.

Abgesehen davon wird es selbstverständlich neue Aktivitäten geben, darunter das Stehlen von Fahrzeugen, die man möglichst unbeschadet in die Zielgarage fahren sollte. Eine weitere sind Airdrops mit Waffenlieferungen, die eigentlich für die Fraktion des militärischen Führers Kurt Hansen gedacht sind und daher von seinem bewaffneten Personal abgeholt werden – die sich V aber freilich „einfach“ selbst unter den Nagel reißen kann. Das alles wird es dabei nicht nur in Dogtown geben, sondern auch ins Hauptspiel eingebunden.

Sieht in Bewegung noch mal beeindruckender und übrigens auch bei Tageslicht klasse aus.

Wobei Dogtown übrigens beeindruckend gut aussieht und auf PC außerdem besseren Gebrauch des zuletzt implementierten Pathtracings macht. Immerhin weiß CD Projekt inzwischen, wie man etwa die Neon-Lichter besonders eindrucksvoll herausarbeiten kann. Auf jeden Fall konnte ich beim Anspielen der PC-Version schon nicht genug davon bekommen. Wobei ich hauptsächlich auf die Geschichte und auf das Zusammenspiel der Charaktere gespannt bin, denn während das Szenario gewohnt starke Cyberpunk-Atmosphäre ausstrahlt, mochte ich vor allem die ruhigen Momente, in denen V ihre Präsidentin kennenlernte. Na, dann: Sie haben die Lizenz zum Hacken, Agent*in V!

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