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Assassin's Creed Valhallas Flussraubzüge sind eine nette Ergänzung, ohne zu glänzen

Plündern und brandschatzen wie ein echter Wikinger.

In freudiger Erwartung fahre ich mit meinem Langschiff den Fluss im tiefsten Englaland entlang, immer auf der Suche nach neuen Orten zum Plündern. Hey, da ist das nächste kleine Lager, dessen paar Soldaten meiner wilden Wikingerhorde nichts entgegenzusetzen haben und bald mit dem Kopf nach unten im Dreck liegen. Ebenso die zwei, drei Leutchen, die die kleine Ortschaft in unmittelbarer Nähe verteidigen. Das Kloster dahinter verspricht indes fettere Beute und ist schwerer bewacht.

Inhalt:

So geht es euch am laufenden Band während der neuen Flussraubzüge, die Ubisoft in dieser Woche mit dem neuesten Update in Assassin's Creed Valhalla brachte. Die beschränken sich im Wesentlichen auf das, was ihr Name verspricht. Ihr schippert über neue Karten, abseits der bekannten Flüsse, plündert und brandschatzt zahlreiche Siedlungen, Lager, Klöster und Festungen. Die Essenz dessen, was den Wikingern zugeschrieben wird.

Frische Beute und kurzweilige Unterhaltung in AC Valhalla

Es ist kurzweilige Unterhaltung, die Ubisoft hier liefert, auf jeden Fall in seiner Gesamtheit interessanter als das vorausgegangene Julfest. Und im Kern doch ähnlich. Ihr habt eine neue Aktivität, die im Gegensatz zum Julfest nicht mehr verschwindet, mit ein paar neuen Belohnungen in Form von Schiffsverzierungen, Tattoos und einem neuen Rüstungsset (mit Schwert). So weit, so schön, und das Set ist durchaus ansehnlich, also alles gut?

Dass die Flussraubzüge langfristig Begeisterung entfachen, sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Zugegeben, sie ließen mich durch die vielen Truhen meinen Vorrat an Leder und Co. deutlich aufstocken, allein deswegen war es die Reisen wert. Im Endeffekt ist es aber immer der gleiche Ablauf, egal welchen Fluss ihr euch aussucht. Ihr fahrt den Strom entlang, haltet nach Orten zum Plündern Ausschau, blast ins Horn und stürmt an Land, nehmt alles Wertvolle mit und dann geht's weiter im Programm der aggressiven Flusskreuzfahrt von Viking Tours.

Das neue Rüstungsset. Es wechselt zweimal sein Aussehen, wenn ihr es beim Schmied verbessert.

Ich hätte mir hier und da ein paar abwechslungsreichere Ziele gewünscht, als einfach wie entfesselt in die jeweilige Örtlichkeit zu stürmen alles mit meinen beiden Äxten zu zerlegen. Zum Beispiel zuerst eine kleine, leise Infiltration, um meinen Wikingern den Weg zu ebnen und die Tore der Festung zu öffnen. Besagte Tore stehen auch dann komplett offen, wenn die Wachsamkeit beziehungsweise Alarmbereitschaft in einer Region steigt, nicht gerade ein konsequentes Verhalten.

Dass meine Wikinger-Besatzung im Rang aufsteigen kann, zeigte bisher ebenso wenig größere Auswirkungen wie die Möglichkeit, sich auf den Flüssen durch Schilfgebiete zu schleichen. Auf eure Besatzung solltet ihr indes gut achten, denn die kann außer Gefecht gesetzt werden und scheidet dann für den laufenden Beutezug aus, im Anschluss brauchen sie einen weiteren Ausflug eurerseits, um sich in der Zwischenzeit zu erholen. Im Großen und Ganzen hatte ich mit einer Stärke von um die 280 aber keine größeren Probleme, alles zu bewältigen.

Äußerlich anders, innerlich gleich

Hinzu kommt, dass sich die Regionen zwar rein äußerlich unterscheiden, im Kern sind die einzelnen Orte aber identisch aufgebaut. Kennt ihr ein Kloster, kennt ihr das nächste. Kennt ihr ein kleines Lager, ist das nächste keine Überraschung für euch. Ihr wisst exakt, wo sich die Truhen befinden, wenn ihr zuvor ein anderes Kloster geplündert habt. Im Grunde also Copy and Paste der Schauplätze, eingebettet in die jeweiligen, hübsch anzuschauenden Regionen mit ein paar einzelnen Ausnahmen, wie eine größere Festung. Oder anders gesagt: Hier hinein floss nicht der gleiche Aufwand wie bei einem Bezahl-DLC.

Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, denn da kann man fremde Länder plündern...

Zudem habt ihr zwar eine größere Karte vor euch, wenn ihr einen der neuen Flussraubzüge starten möchtet, aktuell beschränken die sich aber allein auf einen kleinen Bereich des dort abgebildeten Territoriums mit insgesamt drei neuen Maps und jeweils zirka einem Dutzend Orten zum Plündern. Ich nehme an, dass da später noch mehr hinzukommt, ob immer komplett kostenlos oder zum Teil im Rahmen der DLCs, bleibt abzuwarten. Entsprechende Andeutungen gibt es im Spiel von eurer neuen Kontaktperson.

Und wenn, dann bitte mit ein wenig mehr Abwechslung, denn im Grunde hatte ich hier für ein paar Stunden kurzweiligen Spaß. Aber nachdem ich auf allen drei Flüssen das neue Rüstungsset, die neuen Bücher des Wissens und alle Schätze gefunden und den Laderaum meines Langschiffes maximiert habe, sehe ich aktuell wenig, was mich zu einem weiteren Flussraubzug anspornt. Wie wäre es mit einer Option, die Jomswikinger selbstständig auf Beutezüge zu schicken, während ich den restlichen Kram in Englaland einsammle? Assassin's Creed Revelations lässt grüßen.

In diesem artikel

Assassin's Creed Valhalla

PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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